Erst im Dezember 2024 startete das Forschungsprojekt Netzwerkorientierung im digitalen Kliniksozialdienst (NodiKs) und inzwischen stehen bereits drei digitale Produkte vor der baldigen Einführung im Herbst 2025.

Menschen mit psychischen Erkrankungen fallen nach der stationären Behandlung häufig durchs Raster. Das Forschungsprojekt „Netzwerkorientierung im digitalen Kliniksozialdienst“ soll das ändern. Per App kann schon bei Aufnahme in die Klinik erkannt werden: Wo hinkt die Versorgung? Wo fehlt das soziale Sicherheitsnetz?
Die Zusammenarbeit zwischen der EH Freiburg und den Kliniken der Oberberg-Gruppe wird über DATIpilot des Bundesforschungsministeriums mit 300 000 Euro gefördert. Das Projekt leiten Prof. Dr. phil. Fabian Frank (EH Freiburg) und Priv.-Doz. Dr. Lars Hölzel (Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad) gemeinsam.
Wir wollen frühzeitig erkennen können, ob jemand sozial isoliert ist.
Im Dezember 2024 startete das Forschungsprojekt und inzwischen stehen drei digitale Produkte vor der baldigen Einführung.
Bis zum Herbst 2025 wird ein Instrument zur Netzwerkanalyse entwickelt, das die sozialen Netzwerke von stationär behandelten psychisch erkrankten Patient*innen detailliert erfasst und dabei auch Risikogruppen identifiziert, die von sozialer Desintegration bedroht sind. Denn die Forschungen der beiden Projektleiter Fabian Frank und Lars Hölzel haben ergeben, dass das Eingebundensein in soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle bei der nachhaltigen Versorgung und vor allem für einen erfolgreichen Übergang von der stationären in die ambulante Behandlung spielt. Im April und Mai 2025 wurden an fünf beteiligten Oberberg Kliniken Fokusgruppen mit Fachkräften und Patient*innen durchgeführt, um verschiedene Perspektiven für die Entwicklung eines Instrumentes zur Erhebung der Netzwerke zu erhalten und dadurch einen größtmöglichen Nutzen für alle Beteiligten zu erwirken. Ein externes Softwareunternehmen erstellt die Programmierung der geplanten Software.
Darüber hinaus wird im NodiKs-Projekt eine digitale Toolbox und eine Selbsthilfe- und Therapeut*innenbörse entwickelt. Mit beiden Produkten soll Patient*innen der Übergang von der stationären in die ambulante (Weiter-)Behandlung erleichtert werden. Sie können dabei helfen, mögliche Lücken in ihren sozialen Netzwerken zu schließen. Die digitale Toolbox wird eine Art “Selbsthilfe-Werkzeugkoffer“ zum Beispiel mit Informationen, Kontakten, Wegweisern für soziale Hilfsmaßnahmen, die die Patient*innen aus ihrer stationären Behandlungszeit mit nach Hause nehmen können. Die digitale Selbsthilfe- und Therapeut*innenbörse erleichtert die Suche nach ambulanten Versorger*innen am Heimatort. Dadurch wird eine kontinuierliche Weiterbehandlung besser möglich, was Rückfällen und Verschlechterungen der Gesundheit vorbeugt.
Die Einführung der drei digitalen Produkte ist für September bis Oktober 2025 geplant. Sie sollen in den klinischen Alltag der beteiligten Einrichtungen der Oberberg-Gruppe integriert werden. So können sie am besten weiterentwickelt und zudem ihr tatsächlicher Nutzen genauer untersucht werden.
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