Rechtsautoritäre und antidemokratische Bewegungen haben weltweit zunehmend mehr Einfluss auf Politik, Zivilgesellschaft, Fachpraxis und Wissenschaft. Daher veranstalten wir einen Studientag für Studierende, Lehrende und Interessierte, um Fachkräfte in der Pädagogik und Sozialen Arbeit für den Umgang mit diesen Entwicklungen zu stärken.
Unser Angebot
Wir bieten etwa 30 Vorträge und Workshops mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis. Sie informieren über aktuelle Entwicklungen, Erscheinungsformen und Hintergründe rechts-autoritärer Bewegungen. Gemeinsam werden wir Auswirkungen auf die Pädagogik und Soziale Arbeit analysieren und Handlungsmöglichkeiten diskutieren. Zusätzlich gibt es Infostände von verschiedenen Initiativen und Praxiseinrichtungen – und viele Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen!
Der Studientag
- Was
Öffentlicher Studientag - Wann
Dienstag, 24. Juni 2025, 10:00 – 19:00 Uhr + Abendprogramm - Wo
Evangelische Hochschule Freiburg, Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg
Anreise/Anfahrt - Zielgruppe
Studierende, Lehrende, interessierte Praxis und Zivilgesellschaft - Kosten
Teilnahme ist kostenlos - Anmeldung
ist erforderlich, da Teilnahmebegrenzung; die Online-Anmeldung steht ab April zur Verfügung - Programm
setzen wir hier im April online
Das demokratische Zusammenleben in unserer Gesellschaft ist heftig umkämpft ...
Wir erleben einen Aufschwung rechtsautoritärer Bewegungen und deren Umdeutungen des Sozialen. Wissenschaft und Praxis der Pädagogik und der Sozialen Arbeit sind von diesen Entwicklungen in vielfacher Weise betroffen:
- Rechte Bewegungen nehmen diskursiv und politisch Einfluss auf sozial- und bildungspolitische Entscheidungen.
- Einzelne Handlungsfelder, Organisationen und in ihnen tätige Personen (z.B. in der ehrenamtlichen und professionellen Migrationsarbeit, Angebote für sexuelle Bildung, Schwangerschaftskonfliktberatung) werden direkt angegriffen.
- In allen Handlungsfeldern treffen Fachkräfte auf offen rassistische, antisemitische, antidemokratische, antifeministische etc. Positionen.
- Rechtsautoritäre Orientierungen machen auch nicht vor den Professionen halt: Organisierte Akteur*innen rechtsautoritärer Bewegungen gehen teilweise gezielt in pädagogische Berufe und als Studierende an die Hochschulen.
- Zudem finden sich in den Einstellungen auch von Fachkräften, Studierenden und Lehrenden in Pädagogik und Sozialer Arbeit unterschiedliche, teils fragmentierte oder gefestigte Elemente rechtsautoritärer Ideologie, die einem demokratischen, an Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit orientierten Berufsbild entgegenstehen.
- Angriffe auf Wissenschaftler*innen in der Pädagogik und Sozialen Arbeit, insbesondere in der Forschung zu geschlechtlicher Vielfalt, nicht-traditionellen Familienformen, Migration, sozialökologischer Transformation und zu antidemokratischen Bewegungen nehmen zu.
Pädagogik, Soziale Arbeit und auch Hochschulen können auf diese Entwicklungen Einfluss nehmen.
Welche Kompetenzen werden gebraucht?
Pädagogik, Soziale Arbeit und auch Hochschulen können auf diese Entwicklungen Einfluss nehmen. Sie können sich auf unterschiedlichen Ebenen mit rechtsautoritären Interpretationen der krisenhaften Gegenwart auseinandersetzen, Formen der gesellschaftlichen Aushandlung mitgestalten und für eine demokratische, plurale und menschrechtsorientierte Gesellschaft einstehen.
Für diese Aufgabe braucht es Kompetenzen, um
- rechtsautoritäre Entwicklungen zu erkennen und einzuordnen
- ihre Hintergründe, Entstehungsbedingungen, Bedeutungen und mögliche Entwicklungen und Folgen zu verstehen
- fachliche und persönliche Haltungen zu entwickeln und zu formulieren
- Handlungsmöglichkeiten (in der jeweiligen beruflichen Tätigkeit und darüber hinaus) zu erkennen und weiterzuentwickeln
- auf sozial-, disziplin-, professions-, kommunalpolitischer Ebene, in der Arbeit mit Adressat*innen, in der eigenen Organisation, in der fachlichen Vernetzung etc. handlungsfähig zu werden.
Ziel des Studientags
- Der Studientag will den Erwerb wichtiger Kompetenzen unterstützen.
- Die Teilnehmenden können sich in einer Vielzahl von Vorträgen und Workshops mit dem Forschungsstand und aktuellen (Fach-)Diskursen im Themenbereich vertraut machen.
- Teilnehmende und Referent*innen können über antidemokratische Entwicklungen und ihre gesellschaftlich und pädagogisch bedrohlichen Konsequenzen ins Gespräch kommen.
- Der Tag soll Vernetzung und Austausch zwischen Studierenden, Wissenschaft, pädagogischer Praxis und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie das Entwickeln von Handlungsfähigkeit ermöglichen und fördern.
Leitung und Kooperation
- Der Studientag wird von Studierenden der Evangelischen Hochschule Freiburg im Projektseminar „Der Aufstieg rechts-autoritärer Bewegungen – Ein Studientag für die Auseinandersetzung in Pädagogik und Sozialer Arbeit“ unter der Leitung von Prof.in Dr.in Gesa Köbberling und Rebekka Blum von der Evangelischen Hochschule Freiburg organisiert.
- Kooperationspartner sind die Abteilung Sozialpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Verein Fairburg e.V.
Unterstützer
- DGSA
- DGfE, Kommission Sozialpädagogik
- GEW
- Stadt Freiburg
- Sparkasse Breisgau/Hochschwarzwald