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Erste internationale Fachkräfte für die Kinder- und Jugendhilfe starten ins Studium

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Start der internationalen Akademikerinnen mit Kipäd plus zum Sommersemester 2025, Foto: EH Freiburg

Internationale Akademiker*innen können sich mit dem Programm Kipäd plus für die Arbeit in der deutschen Kinder- und Jugendhilfe qualifizieren. Kindheitspädagogin und Studiengangsleiterin Prof.in Dr.in Maike Rönnau-Böse hat das Programm entwickelt und auf eine spezifische Gruppe von Akademiker*innen zugeschnitten, die ihre Qualifikationen ausserhalb von Deutschland erworben haben. Zum Sommersemester 2025 sind die ersten fünf Frauen in das kindheitspädagogische Studium eingestiegen.

Im Rahmen eines verkürzten Studiums erweitern die neuen Studierenden Ihren bestehenden ausländischen Abschluss und sie erwerben spezifisches deutsches Fach- und Praxiswissen der Kindheitspädagogik. Der Abschluss ist der staatlich anerkannte Bachelor of Arts Kindheitspädagogik.

Manuela Müller ist die Koordinatorin des neuen Programms und erzählt: „Vor dem Studienstart gab es für die Studieninteressierten eine Hospitation in einer pädagogischen Einrichtung. Und es gab eine Einführungswoche, in der wir die neuen Kipäd-plus-Studentinnen auf die nächsten zwei Jahre im Bachelor-Studiengang Kindheitspädagogik vorbereitet haben.“

In der Einführungswoche wurde bereits erstes Wissen zu Interaktionen zwischen Kind und Fachkraft vermittelt. Dabei ging es darum, wie Kinder in einer pädagogischen Einrichtung ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit entwickeln können, wie sozial-emotionales Lernen und Partizipation für Kinder, Jugendliche und deren Eltern gestaltet werden. „Die  neuen Studierenden bringen bereits wichtige Kompetenzen aus ihren Berufen als Lehrerin oder Erzieherin nach Deutschland mit, die sie im Studium der Kindheitspädagogik gut einsetzen können“, erklärt Müller.

Im Laufe des Sommersemesters nehmen die Kipäd-plus-Studentinnen an Seminaren zu berufsfeldspezifischen Grundlagen der Kindheitspädagogik in Deutschland teil und sie sammeln Erfahrungen in der praktischen Umsetzung. Beispielweise gleichen sie ihre Studien- und Berufserfahrung aus der Ukraine, der Türkei, Venezuela und Afghanistan mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft in Deutschland ab. Zudem hat die Evangelische Hochschule für sie ein Begleitprogramm entwickelt, das unter anderem aus einem Fachsprache-Kurs Pädagogik und individueller Sprach- und Lernberatung besteht.

Bereits im Februar 2027 können die ersten Kipäd-plus-Studierenden den Bachelor Kindheitspädagogik erlangen und mit ihrer Kompetenz auf dem deutschen Arbeitsmarkt starten.

Gefördert wird das Programm Kipäd plus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem DAAD.

Und noch ein Plus: Mehrere Hochschulen in Baden-Württemberg, die ebenfalls das DAAD-Profi-plus-Programm an ihren Hochschulen aufgesetzt haben, vernetzen sich. Manuela Müller: „Wir bauen gemeinsame Strukturen aufbauen und nutzen Synergien, um die Situation für internationale Akademiker*innen in der Anerkennungsqualifizierung zu verbessern.“

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