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Hochschulpartnerschaft mit Universität in Belém: Realität des Globalen Nordens erfahren

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Die Internationalisierungsstrategie der EH Freiburg umfasst eine langjährige Zusammenarbeit mit der Universidade da Amazônia aus Belém (UNAMA). Dazu gehören gegenseitige Informationsbesuche von Studierenden und Lehrenden: Im Juni 2024 verbrachten 12 Psychologiestudierende mit ihrer Professorin Dr.in Rosângela Darwich rund 14 Tage in Freiburg an der Evangelischen Hochschule. „Die Psychologie hat an der UNAMA ein starkes Profil in der Sozialpsychologie, das sich ideal mit der Sozialen Arbeit mit Gemeinwesenarbeit und Inklusion der Evangelischen Hochschule ergänzt“, erklärt Prof. Dr. Dirk Oesselmann.

Gemeinsam haben Rosângela Darwich und Dirk Oesselmann, Beauftragter für Internationalisierung an der EH Freiburg, schon 2018 und 2022 einen Studierenden- und Lehrendenaustausch durchgeführt. Professor Oesselmann kennt die UNAMA auch von seiner Zeit als Dozent vor Ort: von 2000 bis 2004 hat er dort gelehrt. Die enge Zusammenarbeit der beiden Hochschulen wurde über acht Jahre im Rahmen des DAAD-Programms UNIBRAL grundlegend gestärkt. Involviert war damals noch eine dritte Hochschule, die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Bochum).

Rosângela Darwich kennt Deutschland schon seit vielen Jahren, beruflich wie privat. „Ich war schon in verschiedenen Städten in Deutschland. Von 1985 bis 1991 habe ich in Bayern, in der Nähe von München und in Regensburg gelebt. Und in der ersten Jahreshälfte 2019 habe ich ein Postdoc-Praktikum an der Evangelischen Hochschule Freiburg absolviert“, erzählt die Professorin aus Belém.

Studierende mit Professor*innen von der Universidade da Amazônia aus Belém (UNAMA) und der EH Freiburg, Foto Marc Doradzillo

Für Darwich ist die Hochschulpartnerschaft vor allem wichtig, weil die Austauschstudierenden Zugang zur Realität des Globalen Nordens erhalten, diese angeleitet und in Gruppen reflektieren können. Darwich: „Wir bekommen so Gelegenheit über Themen nachzudenken, die für unsere Forschung von zentraler Bedeutung sind, wie die soziale Verwundbarkeit, die in Deutschland eher Gruppen von Personen mit einer Einwanderungsgeschichte betrifft. Für sie eröffnet sich auch Raum für internationale Reflexionen.“ „Resilienz und Empowerment sind dabei Begriffe, die bei den Austauschaktivitäten eine zentrale Rolle spielen“, ergänzt Dirk Oesselmann.

Besuche von Partnerorganisationen der Hochschule standen im Juli auf dem Programm: das Adolf-Reichwein-Bildungshaus in Freiburg-Weingarten gab einen Einblick in inklusive Grundschulbildung, im Glashaus Rieselfeld wurden Geschichte und Aktualität der Stadtteilarbeit vorgestellt. In der Hochschullehre konnte die Studierendengruppe an den Planungen des Studienprojekts „Living Library“ teilnehmen und erwarben Informationen über Handlungsfelder des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit.

Die Gäste aus Brasilien stellten ihr Projekt „Grupos Vivenciais “ vor, durch das unterschiedliche Zielgruppen in peripheren Stadtgebieten empowert werden. Die Psychologiestudierenden arbeiten vor allem mit Schüler*innen in Schulen zu Konfliktmediation aber auch allgemein über den Sinn des Lebens. Darüber hinaus gibt es auch Gruppen mit Frauen, die chronische Krankheiten haben und die mit Methoden von Viktor Frankl (Neurologe und Psychiater, gest. 1997 in Wien) Sinnfragen für ihr Leben durchdringen. Und schließlich wird mit den Eltern und Kindern gearbeitet, die von ADHS oder Autismus betroffen sind. Alle Projekte werden von Professorin Darwich organisiert und begleitet. Für die Studierenden aus dem Internationalen Profil des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit, die die Gruppe bei den verschiedenen Programmpunkten begleiteten, eröffneten sich viele Gelegenheiten für einen intensiven Austausch.

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Rosângela Darwich, Foto: Marc Doradzillo

Drei Fragen an Rosângela Araújo Darwich

Herkunftsland, Stadt: Brasilien, Belém
Professorin im Studiengang Psychologie und im Aufbaustudiengang für Kommunikation, Sprachen und Kultur (Universidade da Amazônia – UNAMA).
Sprachkenntnisse: Portugiesisch, Deutsch, Englisch

  1. Was sind Ihre Lieblingsorte in Freiburg?
    … das sind die Altstadt, der Seepark und der Stadtgarten und seine Umgebung.
  2. Was ist anders an der EH Freiburg im Vergleich zu Ihrer Universität?
    Die Vielfalt der Seminarthemen, die unterschiedlichen Hintergründe der Studierenden und das Angebot an Aktivitäten vor Ort.
  3. Warum ist dieser Austausch (Belem/Freiburg) wichtig für Sie?
    Dieser Austausch ist wichtig, weil er die Erfahrungen der Austauschstudierenden vertieft, ihnen Zugang zur Realität des Globalen Nordens verschafft und es ihnen ermöglicht, zu reflektieren und in Bezug auf Selbsterkenntnis und Wissen über andere und die Welt zu lernen. Das erlaubt uns auch, über Themen nachzudenken, die für unsere Forschung von zentraler Bedeutung sind, wie z. B. die soziale Verwundbarkeit, die in Deutschland eher auf Gruppen von Personen mit einer Einwanderungsgeschichte ausgerichtet ist. Es eröffnet auch Raum für internationale Studien.
Gabriela Raulino, Foto: Marc Doradzillo

Vier Fragen an Gabriela Raulino

Herkunftsland, Stadt: Brasilien, Belém
Studienfach: Studentin im 6. Semester Psychologie (Universidade da Amazônia – UNAMA)
Sprachkenntnisse: Portugiesisch, Englisch

  1. Was sind Ihre Lieblingsorte in Freiburg?
    Die Altstadt, insbesondere das historische Münster, das hat mir sehr gefallen. Es war das erste Mal, dass ich eine Kirche im gotischen Stil gesehen habe, mit ihren imposanten Türmen und ihrer einzigartigen Architektur. Es war auch ein Vergnügen, das Haus zum Walfisch zu besuchen, in dem Erasmus von Rotterdam lebte. Bei jedem Schritt fühlte ich mich wie in einer Filmszene.
  2. Waren Sie das erste Mal in Deutschland / Freiburg?
    Ja, das war das erste Mal in Deutschland.
  3. Was ist anders an der EH Freiburg im Vergleich zu Ihrer Universität?
    Die Methoden in den Seminaren, der Kontakt mit der Natur, die soziale Integration und Interaktion unter den Studierenden.
  4. Warum ist dieser Austausch (Belem/Freiburg) wichtig für Sie?
    Um mein Interesse an der Forschung zu stärken. Ich möchte mein intellektuelles und soziales Wissen in Bezug auf verschiedene kulturelle Aspekte erweitern. Ich möchte mich in meinem Beruf spezialisieren und meinen Lehrplan verbessern.
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