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Friedenspädagogische Forschung stärken

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Konferenz zu Global Perspectives on Peace Education, Foto: Marc Doradzillo

„Friedenspädagogik ist keine neutrale Praxis, sondern tief mit Geschichte, Politik, Gerechtigkeit und den dringenden Herausforderungen unserer Zeit verflochten“, sagt Dr.in Daniela Lehner vom Institut für Bildungsforschung und PädagogInnenbildung an der Universität Graz. Sie war eine der Teilnehmer*innen der internationalen Strategiekonferenz „Global Perspectives on Peace Education“, zu der im Juli 2025 das Friedensinstitut nach Freiburg eingeladen hatte.

„Die mehrtägige Konferenz soll zur Stärkung der Friedenspädagogik und ihrer Grundlagen, insbesondere im Bereich der friedenspädagogischen Forschung beitragen“, informiert Dr.in Melanie Hussak. Sie hat gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Harbeck-Pingel (beide EH Freiburg) sowie Anne Kruck und Prof. Uli Jäger von der Berghof Foundation die Forschungstagung konzipiert und durchgeführt. Auch mit dieser Tagung bringt das Friedensinstitut die wissenschaftliche Etablierung und Profilbildung der Disziplin voran.

26 Wissenschaftler*innen der Friedenspädagogik aus 12 Ländern nahmen an der Konferenz teil (s. auch Bildergalerie). Die Gäste kamen aus dem deutschsprachigen Raum sowie beispielsweise aus Nahost, USA, Zypern, England, Litauen, Bosnien und Herzegowina.

Bereits am Vortag der Konferenz traf sich Dr. Colins Imoh von der University of Bradford, England zum Gespräch mit Studierenden des Master-Studiengangs Friedenspädagogik / Peace Education der Evangelischen Hochschule – ein weiterer „Output“ des Friedensinstituts. Imoh bekundete im Anschluss sein Interesse am Aufbau einer Kooperation zwischen der Hochschule und der University of Bradford.

Die Strategiekonferenz widmete sich der disziplinären Weiterentwicklung der Friedenspädagogik und der internationalen Vernetzung. Die internationalen Expert*innen diskutierten vor allem theoretische und konzeptionelle Grundlagen der Disziplin. Dabei ging es um dekoloniale und machtkritische Perspektiven sowie um Friedenspädagogik im Kontext bewaffneter Konflikte und Kriege. Im Fokus stand zudem die Entwicklung akademischer Grundlagen und Standards der Friedenspädagogik, die Inspiration und Orientierung für eine anwendungsorientierte Friedenspädagogik in Forschung und Praxis bieten. Des weiteren wurde diskutiert, wie thematische Impulse und Erkenntnisse im Kontext gesellschaftspolitischer und internationaler Entwicklungen und nicht zuletzt die Stärkung internationaler und nationaler Netzwerke, die Schaffung von Strukturen für Friedenspädagogik und die Entwicklung und Etablierung neuer Forschungsansätze, erarbeitet werden können.

Für Daniela Lehner bot die internationale Konferenz „einen inspirierenden Raum, um über Friedenspädagogik nachzudenken“. Aus ihrer Sicht entstand keine einheitliche Vision von Friedenspädagogik, sondern „eine Vielzahl von Perspektiven, die jeweils in spezifischen Kontexten verwurzelt sind, aber durch den gemeinsamen Wunsch nach gerechteren und regenerativen Formen des Zusammenlebens und einem guten Leben für alle verbunden sind.“

Die Ergebnisse der Tagung werden in einem Sammelband im Jahr 2026 veröffentlicht. Gefördert wurde die Strategietagung durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.

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