Seit September ist Prof.in Dr.in Melanie Hussak die neue Leiterin des Friedensinstituts Freiburg. Zu ihren Vorhaben gehört der Aufbau einer Kompetenz- und Koordinationsstelle für Friedensbildung und Konflikttransformation am Institut.

Melanie Hussak hält die Herausforderungen für die Gestaltung eines friedlichen Miteinanders für aktuell groß. Die Zahl der Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Konflikten zu tun haben, wachse, so Hussak. „Daher möchte ich zielgruppenorientierte Qualifizierungs- und Transferangebote in und außerhalb der Hochschule ausbauen, anwendungsorientierte Forschung als sichtbares Element des Instituts etablieren.“
Ab Herbst 2025 wird es mit „FriedenImPuls“ ein neues Webinar-Format als Transferangebot für Multiplikator*innen geben. Darin werden innovative Impulse der Friedenspädagogik vorgestellt und mit den Teilnehmenden für den Transfer in ihre Praxis erarbeitet. Hussak: „Darüber hinaus bauen wir eine Kompetenz- und Koordinationsstelle für Friedensbildung und Konflikttransformation auf. Ihre Angebote richten sich an kirchliche und nichtkirchliche Institutionen, die Begleitung im Umgang mit Konflikten suchen“.
Für Professorin Hussak sollten Konflikte positiv betrachtet werden, sie zeigten einen Bedarf an Bearbeitung an. Demokratien seien Kontroversen und Konflikte inhärent. Ihre Sichtbarkeit sei auch ein Qualitätsmerkmal. „Werden Konflikte unterdrückt oder unsichtbar gemacht, trägt das zu einer Homogenisierung von Positionen in der Gesellschaft bei, mit der Folge, dass wichtige Perspektiven marginalisiert und Ungleichheiten reproduziert werden. Wir tendieren in unserer Disziplin oft dazu, uns auf Friedens- und Gewaltkulturen zu konzentrieren. Das ist wichtig, muss aber erweitert werden. Eine lebendige Konfliktkultur stärkt unsere Demokratie. Die Friedensbildung leistet einen wichtigen Beitrag, indem sie Räume für gesellschaftliche Bearbeitungs- und Aushandlungsprozesse unter demokratischen Bedingungen eröffnet“, erklärt die Friedenswissenschaftlerin.
- Über die Arbeit von Melanie Hussak und ihre Pläne für das Friedensinstitut hat Imke Rötger sie für das neue Hochschulmagazin ev.olve „das crazy“ interviewt. Den gesamten Text gibt es hier zu lesen.
- Das Veranstaltungsprogramm des Friedensinstituts und mehr ist auf der Website des Instituts online.

Weitere Artikel im Magazin
s. Downloads
- Verabschiedung von Karen Hinrichs, langjährige Geschäftsführende Direktorin des Friedensinstituts, S. 13
- Karen Hinrichs schaut zurück auf erreichte Meilensteine des Friedensinstituts, S. 10

