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Ergebnisse aus Evaluation „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher“ liegen vor

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© PantherMedia / HayDmitriy

Die programmbegleitende Evaluation zum Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ untersuchte die Effekte des Bundesprogramms auf die Gewinnung und Bindung von Kita-Fachkräften sowie auf die Qualität der Ausbildungspraxis. Durchgeführt wurde sie vom Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg unter der Leitung von Prof.in Dr.in Dörte Weltzien und Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff.

Die methodische Herangehensweise war ein mehrperspektivischer Ansatz, der qualitative und quantitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden kombinierte. Die Erhebung und Auswertung fand während der Laufzeit des Bundesprogramms statt, um erste Ergebnisse sowie Prozess- und Steuerungswissen zu generieren und eine Bewertung des Programms im Hinblick auf dessen Wirksamkeit vorzunehmen. Die Identifikation von Beispielen guter Praxis und Gelingensbedingungen waren weitere Ziele des Evaluationsteams, um Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Pro Programmbereich gab es insgesamt zwei Erhebungszeitpunkte. Bei der Analyse der Maßnahmen in den Programmbereichen wurden dabei auch externe Faktoren in den Blick genommen wie z. B. spezifische Rahmenbedingungen in den Bundesländern oder Trägerstrukturen.

Das Evaluationsteam setzte sich mit den Fachschülerinnen und Fachschülern, mit den geförderten Fachkräften und mit den Trägern im Bundesprogramm in Verbindung, um die konkrete Umsetzungspraxis in den drei Programmbereichen und deren Wirksamkeit zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden prozessbegleitend und zielgruppenspezifisch aufbereitet und der Fachpraxis zur Verfügung gestellt. Das Evaluationsteam erstellte einen Zwischenbericht, einen Abschlussbericht sowie eine Kurzfassung zum Abschlussbericht. Zudem wurden Expertisen zu ausgewählten Fördermodulen erarbeitet.

Im April 2022 veröffentlichte das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung den Abschlussbericht zur Evaluation des Bundesprogramms sowie die dazugehörige Kurzfassung. Der Abschlussbericht stellt die Evaluationsergebnisse der verschiedenen Programmbereiche der „Fachkräfteoffensive“ vor. Aus diesen leitete das Evaluationsteam Handlungsempfehlungen ab.

Mit dem Programmbereich 1 „praxisintegrierte vergütete Ausbildung“ soll pädagogischen Fachkräften der Berufseinstieg erleichtert werden. Die Evaluationsergebnisse zeigen: Durch das Ausbildungsformat werden neue Bewerberinnen und Bewerber für das Arbeitsfeld gewonnen. Der Abschlussbericht nennt Gelingensbedingungen: unter anderem sollte die Ausbildung trägerseits gut vorbereitet und in ein Gesamtkonzept der Personalentwicklung eingebettet werden. Zudem sollte eine gute Verknüpfung zwischen den Lernorten Schule und Praxis erfolgen. Um Ausbildungsabbrüche zu verhindern, sollten Ausbildungspläne abgestimmt und regelmäßige Kontakte zwischen den Lernorten vereinbart werden. Letztendlich ist für das Gelingen der Ausbildung das gesamte Team verantwortlich. Feste Zuständigkeiten in der Praxisanleitung sowie die leitungs- und teamseitige Unterstützung beeinflussen die Gesamtbewertung des Ausbildungsformats.

Der Programmbereich 2 wurde entwickelt, um die Qualität der Ausbildungspraxis durch professionelle „Praxisanleitung“ zu sichern. Am Bundesprogramm teilnehmende Praxisanleitungen erhielten Qualifizierungsmaßnahmen und/ oder Freistellungen. Das Fördermodul schloss eine Lücke in den bisherigen Anleitungsstrukturen vieler Einrichtungen. Durch die Anleitungsqualifizierung und/ oder Freistellung wurde nicht nur eine positive Wirkung auf die Ausbildungsqualität, sondern auch eine Wertschätzung der Praxisanleitungen erreicht. Die Evaluation zeigt: die Praxisanleitungen übernehmen ein hohes Maß an Verantwortung am Lernort Praxis, als Vorbild für die Auszubildenden und bei der Kooperation mit der Fachschule. Sie nehmen eine zentrale Rolle für das Gelingen der praxisintegrierten Ausbildung ein. Mit der integrierten Lernplattform „Praxisanleitung digital“ (PA digital) bietet das Bundesprogramm interessierten pädagogischen Fachkräften sowie Kita-Leitungen darüber hinaus ein abwechslungsreiches, digitales Schulungsangebot.

Mit dem Programmbereich 3 „Perspektive mit Aufstiegsbonus“ soll durch den Erwerb von Zusatzqualifikationen die Bindung von Fachkräften erhöht werden. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass der Aufstiegsbonus grundsätzlich eine neue Möglichkeit zur Fachkräftebindung darstellt. Die Arbeitszufriedenheit der Bonusfachkräfte stieg an. Die befragten Fachkräfte berichteten, dass sie durch den Bonus einen Zuwachs an Anerkennung und Motivation erhielten. Auch für die Gewinnung von qualifiziertem Personal wurde der Aufstiegsbonus von Leitungen als hilfreich bewertet. Die oftmals schwierige Suche nach Spezialistinnen und Spezialisten mit besonderen Aufgaben wird durch den Bonus erleichtert.

Hinweis: Der Text ist der Website des Bundesprogramms Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher entnommen

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