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Junge Menschen engagieren sich zunehmend digital

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© PantherMedia / GaudiLab

Zum Thema „Digitales Engagement“ kam der Ausschuss Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation des Berliner Abgeordnetenhauses am 7. Juni 2021 zusammen. Prof. Dr. habil. Thomas Klie trug zum Thema „Digitales Ehrenamt als Baustein für eine gemeinwohlorientierte Digitalpolitik – Stand und Perspektiven“ vor.

Dabei bezog Klie auch die Ergebnisse aus dem Dritten Engagementbericht der Bundesregierung, aus dem Achten Altenbericht und auch aus dem Dritten Gleichstellungsbericht ein. „Alle Berichte kannten den Fokus Digitalisierung“, stellte Klie fest.

Beim digitalen Engagement geht es um Formen bürgerschaftlichen Engagements mithilfe digitaler Kommunikation. Ebenso wird das Engagement, das sich in den Open Source-Zusammenhängen entfaltet, thematisiert. „Hier übernehmen engagierte Bürger*innen Aufgaben der Programmierung und auch der Weiterentwicklung von Plattformen“, so Klie.

Ein zentrales Ergebnis aus dem Engagementbericht ist, dass ein relevanter Anteil des Engagements junger Menschen inzwischen digital stattfindet. Ein wichtiges Argument sei, dass man sich so freier entscheiden könne, wann und wofür man sich engagieren wolle, skizziert Thomas Klie das Engagement-Verhalten. Bestehende Formen des Engagements würden jedoch durch digitales Engagements nicht ersetzt, sondern ergänzt, erläutert Klie.

Für Engagement-Organisationen bringt die Digitalisierung einen Strukturwandel mit sich. Auf diesen Strukturwandel reagieren Organisationen sehr unterschiedlich. Einige von ihnen sehen vor allem Herausforderungen, andere in erster Linie Potenziale.

Digitale Plattformen werden im Engagement Sektor zunehmend wichtiger. Eine einheitliche, allgemeingültige Plattformlogik ließe sich derzeit nicht erkennen, so Klie. Vielmehr gäbe es eine große Bandbreite in den Arbeits- und Finanzierungsweisen von Plattformen des Engagements.

Klie stellte daher vor dem Abgeordnetenhaus die Plattform SoNaTe vor. SoNaTe  – das steht für „Soziale Nachbarschaft und Technik“, und ist eine webbasierte Nachbarschaftsplattform zur medial gestützten Kommunikation. Entwickelt wurde SoNaTe unter Koordination des Forschungsinstituts AGP Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Seit 2015 wird das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit über fünf Millionen Euro gefördert.

Projektleiter Prof. Dr. habil. Thomas Klie und Leiter des AGP Sozialforschung: „Wissenschaftlich haben wir damit Neuland betreten … Die Plattform in genossenschaftlicher Organisation ist ein zukunftsfähiges Modellprojekt.“

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