Dörte Weltzien hat bundesweit erste Studiengänge der Kindheitspädagogik mit aufgebaut

Nach 15 Jahren als Studiengangsleitung für Bachelor und Master übergibt Professorin Dörte Weltzien zum 1. April 2024 den Staffelstab an Professorin Silke Kaiser. Rund neun Jahre hat die Kindheitspädagogin den regelmäßig ausgebuchten Master-Studiengang Bildung und Erziehung im Kindesalter geleitet und damit mehr als 200 Studierende zu Spitzenkräften der Kindheitspädagogik qualifiziert.

Prof.in Dr.in Dörte Weltzien hat gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff die kindheitspädagogischen Studiengänge der Evangelischen Hochschule, Bachelor wie Master, entwickelt und etabliert. Der Bachelor Pädagogik der frühen Kindheit – heute Kindheitspädagogik – gehörte 2005 zu den ersten Studiengängen seiner Art in Deutschland. Weltzien übernahm die Studiengangsleitung für die ersten sechs Jahre. Im April 2011 ging der Master Bildung und Erziehung (BEK) im Kindesalter an den Start, zunächst unter Leitung von Klaus Fröhlich-Gildhoff, der 2015 den Staffelstab an Dörte Weltzien weitergab.

Erstmals 2010 akkreditiert, wurde der Master BEK 2023 zum dritten Mal erfolgreich reakkreditiert. Die Gutachter*innen im Akkreditierungsverfahren stellten dabei das schlüssige Studiengangskonzept mit einem anspruchsvollen Programm heraus. Das forschungsorientierte Profil des Master-Studiengangs ist bundesweit nahezu ein Alleinstellungsmerkmal. Auf dem Arbeitsmarkt sind die Absolvent*innen stark gefragt: In weniger als drei Monaten nehmen sie eine Beschäftigung auf. Sie sind von diesem Studiengang überzeugt und würden ihn weiterempfehlen, sagt Professorin Weltzien. Besonders positiv ist für die Absolvent*innen, dass sie sich partizipativ im Studium einbringen können. Weltzien: „Selbst mitgestalten und Veränderungen anstoßen ist den Studierenden heute wichtig.“

Kompetenzzentrum Kindheitspädagogik: erfolgreiches Zusammenspiel von Lehre und Forschung

Die Evangelische Hochschule wurde schnell bundesweit zu einem Kompetenzzentrum der Kindheitspädagogik. Dabei war die Verbindung von Lehre und Forschung ein zentrales Anliegen in der Professionalisierung der Kindheitspädagogik. Und das ist sie bis heute: Pädagogik der Kindheit ist einer von zwei Forschungsschwerpunkten der Evangelischen Hochschule auf der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Weltzien ist Co-Leiterin des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung an der EH Freiburg.

Seit 2023 ist sie Mitglied im Promotionszentrum des Promotionsverbands der HAW Baden-Württemberg. Bereits 2018 wurde sie als forschungsstarke Professorin in das Netzwerk Baden-Württemberg Center of Applied Research (BW-CAR) berufen. Nach der erfolgreichen Durchführung des kooperativen Promotionskollegs „Versorgungsforschung: Collaborative Care“ in den Jahren 2016 bis 2020, hat ein Verbund von Freiburger Hochschulen 2022 erneut die Zusage zur Förderung eines kooperativen Promotionskollegs vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erhalten. Dieses Mal widmet es sich dem hochrelevanten Thema „Versorgungsforschung: Health Equity“: In beiden Kollegs hatte bzw. hat Dörte Weltzien die Funktion der Sprecherin für die EH Freiburg inne.

Third Mission: Politikberatung und Weiterbildung für die Praxis

Kindheitspädagogische Professor*innen der Hochschule wie Dörte Weltzien, sind stark gefragt in der Politikberatung – ein Feld, das heute unter die so genannte Third Mission fällt, das dritte zentrale Standbein einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Für das Kultusministerium Baden-Württemberg hat zum Beispiel das ZfKJ von 2020 bis 2021 den Orientierungsplan evaluiert, unter Leitung von Professorin Weltzien. Die Evaluation zum Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ untersuchte die Effekte des Programms auf die Gewinnung und Bindung von Kita-Fachkräften sowie auf die Qualität der Ausbildungspraxis: durchgeführt vom ZfKJ. Die Evaluation haben Weltzien und Fröhlich-Gildhoff geleitet.

Ebenfalls zu Third Mission gehört die Weiterbildung und der Transfer von Wissen in die Praxis: Dörte Weltzien hat mit den Kolleg*innen der Kindheitspädagogik seit über 14 Jahren eine Vielzahl an Weiterbildungsangeboten für Kita-Fachkräfte entwickelt und damit einen maßgeblichen Qualitätsschub in die Praxis gebracht. Aktuell arbeitet sie an der Entwicklung, Erprobung und Evaluierung eines Schulungskonzepts für die Aus- und Weiterbildung „QuebIn“. Hierbei geht es um die Qualitätsentwicklung bindungsbezogener Interaktionen pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen. Gefördert wird das dreijährige Qualitätsentwicklungsprojekt aus Innovationsmitteln des Bundesforschungsministeriums.