Herausragende und vielfältige Forschung im sozialen Bereich
Forschungsprofil
Forschung ist für die Evangelische Hochschule (EH) Freiburg von grundlegender Relevanz, da sie eine theoriegeleitete, systematische und kritische Auseinandersetzung mit aktuellen fachlichen und politischen Fragestellungen und deren empirische Bearbeitung ermöglicht. Die Forschungsstärke der Hochschule zeigt sich zum einen in der drittmittelfinanzierten Forschung und zum anderen in den Publikationen, durch die sich die Hochschullehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen an theoretischen und empirischen Diskursen beteiligen.
Auch für die Qualität und Aktualität der Lehre und Weiterbildung sind die Forschungsaktivitäten der Lehrenden unerlässlich. Der Wissenschaftsrat hat den Studiengängen der Hochschule durchweg eine „ausgeprägte Forschungsbasierung“ im Rahmen der Institutionellen Reakkreditierung 2014 attestiert.
Schon seit 1984 wurde Forschung an der Evangelischen Hochschule mehrheitlich in einem erfolgreichen An-Institut umgesetzt, zunächst Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung genannt, später dann Forschungs- und Innovationsverbund an der EH Freiburge e.V. (FIVE). Professor*innen haben zudem auch unabhängig von FIVE Forschungsprojekte realisiert.
Interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte auf der HRK-Forschungslandkarte
Forschung an der EH Freiburg zeichnet sich durch ihre Interdisziplinarität aus. Beispielhaft lässt sich das an den Forschungsschwerpunkten der Hochschule darstellen, die in der Forschungslandkarte der HRK – Hochschulrektorenkonferenz vertreten sind.
- Geschlechterforschung
Leitende Professuren aus folgenden Disziplinen: Soziologie, Politikwissenschaften
Mitarbeitende: Soziologie, Sozialpädagogik, Demographie, Biologie - Pädagogik der Kindheit / Kindheitspädagogik
Leitende Professuren aus folgenden Disziplinen: Pädagogik der Kindheit/Kindheitspädagogik, Psychologie
Mitarbeitende: Erziehungswissenschaft, Psychologie, Kindheitspädagogik
Darüber hinaus baut die Hochschule Forschungsthemen aus, die weltweit virulent sind: zum Beispiel Migration und Rassismus, Friedensforschung (insbesondere durch das Friedensinstitut der Hochschule), Gesundheit sowie Versorgungsforschung.
Forschungsprojekte
Gesamtübersicht nach Jahren gegliedert
- Forschungsprojekte 2023 - im Hochschulbericht 2024, S. 24-27 pdf 1,56 MB
- Forschungsprojekte Liste 2022 pdf 535,22 kB
- Forschungsprojekte Liste 2021 pdf 72,65 kB
- Forschungsbericht: Von der Kindheit bis zum hohen Alter. Grundlagen- und angewandte Forschung. Die Evangelische Hochschule Freiburg als Forschungsstandort. Stand 2018 pdf 1,76 MB
Exemplarische Auswahl von Forschungs- und Hochschulentwicklungsprojekten
Bedarfsanalyse und Konzeptentwicklung für ein queeres Jugendzentrum in Freiburg
Im Auftrag des Amts für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Freiburg untersucht das Forschungsprojekt an der Evangelischen Hochschule Freiburg, inwiefern in Freiburg Bedarf nach einem queeren Jugendzentrum besteht und wie dieses ggf. ausgestaltet werden sollte.
Projektleitung: Prof.in Dr.in Nina Wehner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. des. Annika Spahn
Wissenschaftliche Hilfskräfte: Bente Schulte Westenberg, Leo Dejaeger, Judith Brodbeck
Laufzeit: 15.02.2024 bis 14.10.2024
Mehr Informationen sind hier online.
DATIpilot - Netzwerkorientierung im digitalen Kliniksozialdienst
Mit bis zu 300.000 Euro fördert das Bundesforschungsministerium das Projekt „Netzwerkorientierung im digitalen Kliniksozialdienst“. Das gemeinsam von der Evangelischen Hochschule (EH) Freiburg und der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad entwickelte Vorhaben fällt unter die Förderlinie DATIpilot, mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) soziale und technologische Innovationen erleichtern will. Ziel ist, den Transfer von Wissen in die Praxis zu beschleunigen.
Die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Oft fallen Patient*innen nach ihrer Entlassung aus dem stationären Aufenthalt in einer Klinik durch das Raster der nachfolgenden Betreuung. Dadurch steigt das Risiko für Rückfälle und weitere Komplikationen.
Für diese Problematik haben Prof. Dr. phil. Fabian Frank (EH Freiburg) und Priv. Doz. Dr. Lars Hölzel (Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad) eine Lösung entwickelt: das Konzept „Netzwerkorientierung im digitalen Kliniksozialdienst“.
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Stark studieren
Zum 1. April 2023 ist das zweijährige Forschungsprojekt „Stark studieren!“ gestartet. Mit diesem Projekt soll die Gesundheit und Resilienz von Studierenden stärker in den Blick genommen und verbessert werden.
Die Projektleitung liegt bei Prof.in Dr.in Maike Rönnau-Böse, während Prof.in Dr.in Rieke Hoffer von der Hochschule Koblenz für die Evaluation verantwortlich ist. Mitarbeiterin im Projektteam ist Juliane Cichecki (M.A.).
Mehr Informationen sind hier online.
Häusliche Gewalt in der Pandemie
Gewalt gegen Partner*innen und Kinder ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Während der Pandemie haben sich die bereits existierenden Herausforderungen für Betroffene und für das Hilfesystem sogar noch verdichtet. Am Beispiel Baden-Württemberg hat dies eine Forschungsgruppe des Freiburger Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Freiburg, vertreten durch Prof.in Dr.in Gunda Wössner, untersucht. Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25.11.2024 werden erste Teilergebnisse herausgegeben.
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QuebIn - Qualitätsentwicklung bindungsbezogener Interaktionen pädagogischer Fachkräfte in Kitas
Qualitätsentwicklung bindungsbezogener Interaktionen pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen = „QuebIn“
- Durchführung durch das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) im Institut für Angewandte Forschung (IAF) an der Evangelischen Hochschule Freiburg
- Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Förderlinie: „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+“
- Laufzeit von 08/2022 bis 07/2025
- Ziel: Konzeption und Validierung von zielgruppenspezifischen Schulungskonzepten für die Aus- und Weiterbildung, um die Wissensbestände und Handlungskompetenzen in der Gestaltung von bindungsbezogenen Interaktionen pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen zu erweitern und in positiver Weise zu unterstützen
- Projektleitungen: Prof.in Dr.in Dörte Weltzien und Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff
- Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen: Annika Lorenzen, Denise Pasquale und Jessica Ferber
Weitere Informationen sind hier online.
CELIS - Europäischer Campus Soziale Arbeit
Der neue Europäische Campus Soziale Arbeit, kurz CELIS, will die Ausbildungs- und Arbeitslandschaft im Bereich der Sozialen Arbeit am Oberrhein nachhaltig entwickeln. „Die Zusage für den Start ab April 2024 ist für alle Projektbeteiligten eine sehr große Freude. Es ist die Bestätigung für ein gemeinsam gut ausgearbeitetes und zukunftsgerichtetes Vorhaben, das drei Nachbarländer weiter intensiv verbindet“, erklärt Sibylle Fischer, die RECOS-Beauftragte der Evangelischen Hochschule Freiburg. Im Rahmen des durch Interreg geförderten Projekts soll ein grenzüberschreitender Raum geschaffen werden, in dem Studierende, Fachkräfte und Arbeitgebende von einem erweiterten Bildungs- und Austauschangebot profitieren können.
Die Abkürzung CELIS steht für die französische Bezeichnung des europäischen Campus, ausführlich: Campus européen de l’Intervention sociale. Gefördert wird er durch das Programm Interreg der Europäischen Union, die Région Grand Est und das Collectivité Européenne d’Alsace.
Beauftragte für CELIS ist Sibylle Fischer.
Mehr Informationen sind hier online.
Professorales Personal an Fachhochschulen (FH-Personal/ SocialPROFit)
Die Evangelische Hochschule Freiburg ist eine von bundesweit 64 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), die eine Förderung zur Gewinnung und Entwicklung von Professor*innen durch den von Bund und Ländern geförderten Rahmen des gemeinsamen Programmes „FH-Personal/ SocialPROFit“ erhalten. Das Bund-Länder-Programm „FH-Personal/ SocialPROFit“ nimmt die Gewinnung und Entwicklung von Fachhochschulprofessorinnen und -professoren in den Blick.
Die Herausforderung als HAW professoralen Nachwuchs zu gewinnen, ist eine grundlegend andere als an Universitäten: So müssen Bewerberinnen und Bewerber Lehrerfahrungen, Forschungsexpertise sowie eine mehrjährige Berufspraxis vorweisen können, um den formalen Berufungsvoraussetzungen zu genügen. Insbesondere die mehrjährige Berufspraxis ist bei einem klassisch akademischen Werdegang selten gegeben. Darüber hinaus sind die Karrierewege vom Studium über Promotion bis zur HAW-Professur vielfältig und nicht eindeutig strukturiert. Nicht zuletzt ist die öffentliche Wahrnehmung des Profils einer Hochschule in kirchlicher Trägerschaft oft wenig präsent. Die für die Evangelische Hochschule durchgeführte Stärken-Schwächen-Analyse zeigte, dass spezifische Anreiz- und Unterstützungssysteme in den Bereichen Forschung und Lehre, Tandemprogramme zum Erwerb von Berufspraxis parallel zur Professur sowie öffentlichkeitswirksame Maßnahmen dazu beitragen können, die Anzahl potentieller Bewerberinnen und Bewerber zu erhöhen.
Alle Programmdetails und Ansprechpartnerinnen für den Zeitraum 2021-2027, die die EH Freiburg mit „SocialPROFit“ realisiert, finden Sie hier.
(Un-) Gerechtigkeit in der Energiewende – Vom digitalen Diskurs zur Lebenswelt
Wann sind Klimaschutzmaßnahmen gerecht? Wann überfordern sie bestimmte Gruppen in der Gesellschaft? Wie können Menschen mit wenig Einkommen in der Energiewende gestärkt werden? Diese und weitere Fragen beantworten das Öko-Institut und Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Dortmund sowie der Evangelischen Hochschule Freiburg im neu gestarteten Forschungsprojekt „Soziale (Un-)Gerechtigkeit in der Energiewende“. Es zielt darauf ab, ein besseres Verständnis für die sozialen Dimensionen der Energiewende zu entwickeln und Lösungsansätze für eine gerechtere Gestaltung zu erarbeiten.
„Wir wollen besser verstehen, wie Menschen auf die mediale Berichterstattung zur Energiewende insbesondere in den sozialen Medien reagieren“, fasst Dr. Sibylle Braungardt, Projektleiterin am Öko-Institut zusammen. „Dafür werten wir große Datenmengen in Form von medialen Texten und Kommentaren aus, um so Argumentationsmuster und Reaktionen auf Klimaschutzmaßnahmen analysieren zu können“, ergänzt Carmen Loschke, Expertin für quantitative Diskursanalysen am Öko-Institut.
Auf Basis der automatischen Texterkennung (engl.: natural language processing, NLP) entwickelt das Expert*innen-Team ein Web-basiertes Monitoring-Tool, das den Diskurs im Netz visualisiert und es interessierten Akteuren ermöglicht, die Medienpräsenz von Argumentationsmustern und Technologien rund um die Energiewende zu verfolgen.
„Wir greifen auf aktuelle NLP-Methoden zurück, um mithilfe von sogenannten Topic Models und (Large) Language Models den digitalen Diskurs zu beobachten und Änderungen in der Themensetzung frühzeitig zu erkennen und anschaulich darzustellen“, erläutert Dr. Jonas Rieger, Experte für Natural Language Processing an der Technischen Universität Dortmund.
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News zu Projektstart: (Un-) Gerechtigkeit in der Energiewende – Vom digitalen Diskurs zur Lebenswelt