Isolde Geissler-Frank war seit 1994 Professorin für Recht an der EH Freiburg. Ende Februar 2024 wird sie aus dem aktiven Hochschuldienst verabschiedet.
Ein starker roter Faden ihrer Tätigkeit ist die Mitwirkung in der Hochschulselbstverwaltung: Von 1996 bis 2017 war sie mit kurzen Unterbrechungen die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule. Als Dekanin stand Prof.in Dr.in Isolde Geissler-Frank dem Fachbereich Soziale Arbeit von 2015 bis 2018 vor, daran anschließend war sie bis zu ihrem Abschied 2024 Prodekanin sowie Mitglied im Senatsausschuss für Internationalisierung.
Promoviert wurde Geissler-Frank 1990 mit einer Arbeit zum Thema „Arbeit und Ausbildung im Jugendstrafvollzug“, entstanden im Kontext ihrer Tätigkeit am Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Die Reform der Strafprozessordnung war ein Forschungsschwerpunkt. Hierin wurzelt das Jugendstrafrecht als einer ihrer Schwerpunkte in der Lehre. Ein zweiter Schwerpunkt war das Familienrecht. Generationen von Studierenden haben sich auseinandergesetzt mit dem Teil des Zivilrechts, der die rechtlichen Grundlagen für die Regelung von Ehe, Lebenspartnerschaft, Vormundschaft, Pflegschaft und Betreuung regelt – immer fallbezogen, das war der Professorin wichtig.
2008 hat sie gemeinsam mit Prof.in Dr.in Cornelia (Nena) Helfferich (†) die Akademie für soziales Wohnen gegründet: eine in der Hochschullandschaft einmalige Kooperation zwischen Wohnungswirtschaft und Hochschule. Das Aktionsspektrum des gemeinnützigen Vereins reichte von Forschung über die Förderung des wissenschaftlichen Diskurses bis zum Angebot von Fort- und Weiterbildung.
Dass das Studium an der Evangelischen Hochschule grundsätzlich interdisziplinär angelegt ist, war für Geissler-Frank Anlass, gemeinsam mit weiteren Professor*innen der Hochschule ein Lehrkonzept zu entwickeln, in dem sich dieser Gedanke auf besondere Art niedergeschlagen hat: das Modul Lebensphasen. Es umfasst die Entwicklung des Menschen vom Säuglingsalter bis ins hohe Alter und es bezieht psychologische, (sozial-)pädagogische, gesundheitswissenschaftliche und rechtliche Perspektiven mit ein.
Als Dekanin hat Isolde Geissler-Frank mit dem International Office das Internationale Profil für den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit entwickelt und sich mit großem Erfolg für die Stärkung der internationalen Forschungskooperationen, wie zum Beispiel mit Hochschulen in Sevilla, Spanien und Wien, Österreich eingesetzt.
Ebenfalls während ihres Dekanats hat Geissler-Frank zusammen mit den Prof.in Dr.in Katrin Toens und Prof.in Dr.in habil. Nena Helfferich frühzeitig die staatliche Anerkennung für den forschungsorientierten Master-Studiengang Soziale Arbeit ermöglicht.
„Ich bin mir gar nicht so sicher, ob der ‚Ruhestand‘ ein Grund zum Feiern ist, denn es ist eine sehr gute Arbeit“, blickt Isolde Geissler-Frank auf ihre 30 Jahre an der Evangelischen Hochschule und auch auf die Zusammenarbeit mit ihren Kolleg*innen zurück.