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Gefährdete Demokratie

Studierendenprojekt „Demokratische Integration" in Berlin; Foto: privat

Im Rahmen des Studienprojektes „Demokratische Integration“ reisten 10 Studierende im Bachelor Soziale Arbeit der Evangelischen Hochschule gemeinsam mit 42 Studierenden der Hochschule München im Oktober 2019 nach Berlin, begleitet von Prof. Dr. habil. Thomas Klie (EH Freiburg) und Prof. Dr. Martina Wegener (Hochschule München).

Dort kamen sie mit Thomas Krüger, dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, zusammen (bpb), der über die Vielfalt an Aktivitäten der bpb zur Demokratieförderung von Print bis app, von Wahlomat bis zur Kooperation mit TV-Serien berichtete. Die Studierenden erhielten Impulse von Pfarrer Dr. Christian Staffa, der für Fragen der innerkirchlichen Demokratie in der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) zuständig ist und seit Oktober 2019 als erster Antisemitismusbeauftragter der EKD fungiert.  Über das Programm „Demokratie leben“ informierte Referatsleiter für Demokratieförderung Dr. Thomas Heppener vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ein Theaterbesuch von „Danke Deutschland“ in der Berliner Schaubühne gehörte ebenfalls zum Programm.

In sechs Kiezbesuchen – von Zehlendorf über Marzahn Hellersdorf bis zum Cosmos Viertel – setzten sich die Studierenden mit den sehr unterschiedlichen Profilen Berliner Kieze und den dortigen Bemühungen um die Stärkung demokratischer Resilienz auseinander. Sie verschafften sich mit Johanna Bussemer, Referatsleiterin Europa / Referentin für London von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, einen Einblick von den aktuellen Entwicklungen in Europa zu den Fragen der  Demokratiegefährdung. Mit Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses diskutierten sie Möglichkeiten der Landespolitik zur Demokratieförderung.

Klie: „Ein volles Programm, in dem deutlich wurde, wie bedeutsam eine Reflexion der Voraussetzungen für eine lebendige Demokratie auch für die Soziale Arbeit ist. Die Studierenden werden dem Thema mit einem eigenen Projekt und auf jeden Fall mit eigener Forschung nachgehen.“

Kontakt

Prof. Dr. habil. Thomas Klie
Rechts- und Verwaltungswissenschaften, Gerontologie
Tel. 0761 47812-696, klie@eh-freiburg.de

Mehr Info

Veröffentlichungen

  • Demokratische Integration und Strukturbedingungen von Regionen“ (Thomas Klie) in „Gleichwertige Lebensverhältnisse“, APuZ 46/2019
  • Demokratische Integration in Deutschland. Monitoring der Raumordnungsregionen in Deutschland.
    Dieser Band legt – basierend auf der Wahlbeteiligung, dem Engagement der Bürger*innen sowie dem Systemvertrauen – ein Modell für ein regionales Maß für das vor, was die Autoren und Autorin „Demokratische Integration“ nennen. Das eingeführte Strukturgleichungsmodell zeigt mit hoher empirischer Evidenz relevante Einflussgrößen auf das unterschiedliche Maß an demokratischer Integration in den europäischen Staaten sowie in den Regionen Deutschlands. Es konnte gezeigt werden: Nicht Personenmerkmale, sondern Merkmale von Regionen erklären das Ausmaß, aber auch die Gefährdung demokratischer Integration und damit der demokratischen Resilienz. (Hrsg.: Thomas Klie)
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