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International vor Gewalt schützen

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© PantherMedia / kikkerdirk

„Kann häusliche Gewalt durch eine bessere Kooperation von Polizei und Beratungsstellen verhindert werden?“ Das ist eine von vielen Fragestellungen, mit denen sich Studierende der Evangelischen Hochschule auseinandergesetzt haben. „Das Besondere an unserer Hochschule ist dabei“, erklärt Sibylle Fischer, „der vergleichende Blick auf deutsche und französische Verhältnisse.“

Fischer ist die RECOS-Beauftragte der Hochschule. Fünf ihrer Studierenden haben mit dem Bachelor-Examen ihre RECOS-Zusatzqualifikation zum Ende des Wintersemesters 2020/2021 erfolgreich abgeschlossen. In ihren Abschlussarbeiten haben sie sich mit der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in stationären Einrichtungen, mit häuslicher Gewalt, mit Netzwerken in der Flüchtlingshilfe im grenzüberschreitenden Raum, mit Kindern im Kinderschutz sowie dem Umgang von Fachkräften mit nichtsuizidalem selbstverletzendem Verhalten in stationären Jugendhilfeeinrichtungen befasst.

Der Trinationale Hochschulverbund RECOS ist seit etwa 30 Jahren Baustein der Internationalisierung der Evangelischen Hochschule. RECOS steht für eine Kooperation im Dreiländereck Deutschland / Frankreich / Schweiz und es steht auch für eine Zusatzqualifikation, die Studierende aus einer Vielzahl von Vertiefungsprogrammen wählen können.

„Alle Abschlussarbeiten sind empirisch ausgerichtet und behandeln Themen, die für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit hochrelevant sind“, erläutert die RECOS-Beauftragte. Durch die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der Evangelischen Hochschule – der ESEIS-Strasbourg, dem Euroinstitut Kehl und dem Verein Réseau Eurocsocial – bekamen die Studierenden der Sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik wesentliche Einblicke in Kinderschutzprojekte, in die Netzwerkarbeit der Geflüchtetenhilfe, in die Zusammenarbeit von Polizei und Beratungsstellen bei häuslicher Gewalt und auch in die partizipatorische Ausrichtung der stationären Hilfen rechts und links des Rheins. „Unsere Studierenden lernen nicht nur theoretisch, sondern ganz konkret im Austausch mit der Praxis“, so Fischer.

RECOS macht es möglich, aktiv an einem Forschungsprojekt im Kinderschutz mitzuwirken, fachlich passende Praktika in Frankreich zu absolvieren und auch an zweisprachigen Expert*innenrunden und Tagungen teilzunehmen. Die Interviews mit Expert*innen werden in französischer und deutscher Sprache geführt.

Durch RECOS lernen angehende Sozialarbeiter *innen, Kindheitspädagog*innen und Religionspädagog*innen die politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Grundlagen im Dreiländereck kennen. Die Kooperation führt zu gegenseitig anerkannten Studienabschlüssen, eröffnet Arbeitschancen in den Nachbarländern und macht gemeinsame Forschungsprojekte möglich, zum Beispiel im grenzüberschreitenden Kinderschutz.

„Die Ergebnisse der RECOS-Arbeiten unserer Studierenden liefern wichtige Beiträge für laufende Forschungs- und INTERREG-Projekte, geben Hinweise für deutsch-französische Weiterbildungsangebote und für die Steuerung von Netzwerken im Grenzgebiet des Oberrheins“, betont Fischer.

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