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Promotionsrecht an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften beschlossen

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Campus der EH Freiburg, Gebäude B; Foto: Bilger Film & Fotodesign

Mit der Gründung des Promotionsverbands der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Baden-Württemberg erhalten ihre Professor*innen das Promotionsrecht. Wissenschaftsministerin Bauer sagte gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass dies die HAW stärke. Und das Promotionsrecht sei ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit der Absolvent*innen.

Rektorin Renate Kirchhoff: „Durch das Promotionsrecht der forschungsstarken Professor*innen steigt die Konkurrenzfähigkeit der baden-württembergischen HAW bei der Gewinnung professoralen Personals enorm. Und die eigenen Leistungen der Professor*innen wie ihrer Hochschulen werden jetzt sichtbar.“

Das qualitätsgesicherte Recht zur Promotion geht befristet für sieben Jahre an einen Promotionsverband, nicht an eine einzelne HAW. Nach diesem Zeitraum wird das neue Konzept evaluiert.

Die 21 staatlichen und drei kirchlichen Hochschulen in Baden-Württemberg, die bereits in dem HAW BW e.V. verbunden sind, werden den hierfür notwendigen Verband gründen. Sie haben bereits landesweit adaptierte Qualitätskriterien für Forschung entwickelt, an denen sich die Aufnahme in den 2014 gegründeten Center of Applied Research (BW-CAR) orientiert. Auf diesen setzt das Promotionsrecht für forschungsstarke Professor*innen auf.

„Der neue Promotionsweg eröffnet forschungsaffinen Absolvent*innen der HAW eine klarere Option ihrer akademischen Qualifikation. Für uns als SAGE*-Hochschule ist zentral, dass sie nun auch zum Beispiel in „Soziale Arbeit“ promovieren können, also in Disziplinen, die spezifisch sind für HAW – das war bisher nicht möglich“, sagt Renate Kirchhoff.

Die Hochschullehrenden an HAW sind zwar schon lange und erfolgreich aktiv in der Begleitung von Promotionen, doch bislang lag das Promotionsrecht im Land einzig bei Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Die Evangelische Hochschule (EH) Freiburg hat bisher sehr erfolgreich im Rahmen von Forschungskooperationen mit Kolleg*innen von Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen Promotionen für ihren Nachwuchs ermöglicht. „Doch dieses Verfahren, für das Universitätsfakultäten auf Antrag der forschungsstarken Professor*innen der EH Freiburg Rechte zur Durchführung von Promotionen gewähren konnten, ist ein sehr aufwändiger Umweg zur Promotion“, erklärt Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff.

Die Wissenschaftsministerin betonte gegenüber der Stuttgarter Zeitung die hohe Anzahl von Promotionen, die durch HAW begleitet wurden. Allein die in BW-CAR organisierten Kolleg*innen haben über 600 junge Wissenschaftler*innen bei ihren Promotionen begleitet; an der EH Freiburg waren es 71.

Forschung ist bereits seit den 1980er Jahren in Deutschland ein Auftrag der HAW. An der Evangelischen Hochschule gibt es daher seit 1984 institutionalisierte Forschung, zunächst als Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung e.V., aus der 1995 FIVE – der Forschungs- und Innovationsverbund an der Evangelischen Hochschule Freiburg e.V. hervorgegangen ist.

Baden-Württemberg ist nach Hessen und Sachsen-Anhalt das dritte Bundesland, das für die HAW ein eigenes Promotionsrecht einführt.

*SAGE-Hochschulen sind Hochschulen der Bereiche Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung

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