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Junge Erwachsene wollen Gesellschaft konkret gestalten

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Symboldbild - Studierende der EH Freiburg; Foto: Marc Doradzillo

Sie wollen gehört werden, sagen junge Erwachsene in Baden. Wie sie ihr Leben beschreiben, wofür sie brennen und was sie umtreibt, wollte die Evangelische Hochschule mit der Studie „Fragen an das Leben & mehr“ herausfinden. Die Leitung der Studie hatte Prof. Dr. Dirk Oesselmann, Auftraggeber war die Landesstelle der Evangelischen Erwachsenen- und Familienbildung in Baden. Die Befragung wurde über Vereine, Gemeinden, Schulen und Hochschulen gestreut.

Mehr als 350 junge Erwachsene beantworteten Fragen wie „Wenn dein Leben ein Buch wäre, welchen Titel hätte es?“ oder „Stell dir vor, du hättest eine Millionen Euro, was würdest du damit tun?“ Sie gaben jedoch nicht nur Antworten, sondern stellten auch selbst insgesamt über 1.400 Fragen an das Leben.

Im Ergebnis boten die Aussagen und Fragen einen beeindruckenden, teils sehr berührenden Blick in deren Lebenswelten. Dabei kristallisierten sich vier Spannungsfelder heraus: 1. Sinn und Glaube: Zwischen „Was ist Gottes Plan für mich?“ und „Was soll das Ganze?“, 2. Ich: Zwischen „Frei wild und wunderbar“ und „Wie weiß ich, dass ich gut so bin, wie ich bin?“, 3. Gesellschaft: Zwischen „Wie handelt man, wenn Zivilcourage gefordert ist?“ und „Warum gibt es immer noch so viel Armut und Ungerechtigkeit auf der Welt?“ und 4. Umwelt und Nachhaltigkeit: Zwischen „Wo sollen meine Kinder einmal leben, was soll aus unserem Planeten werden?“ und „Wie können wir wirklich die Welt retten?“

„Junge Erwachsene wollen, das zeigt diese Studie, gehört werden und Gesellschaft konkret gestalten“, fasst Dirk Oesselmann die Antworten zusammen. Zugleich stellt das junge Erwachsenenalter eine herausfordernde „Rush-Hour“ des Lebens dar, in der viele große Entscheidungen beinahe gleichzeitig getroffen werden müssen. Austauschforen sind dabei von Bedeutung.

Auch nach der Relevanz von Erwachsenenbildung wurde gefragt. Nur knapp 10 Prozent der Befragten kannten ihre Angebote, die Hälfte zeigte Interesse daran – mit einem Vorbehalt: Ich fühle mich „noch nicht alt genug“ dafür.

Aufschluss gaben zudem Interviews mit Expert*innen der evangelischen Erwachsenen- und Jugendbildung in Baden, die begleitend zur Online-Befragung durchgeführt wurden. Im Ergebnis konnten neun Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die darauf fokussieren, wie Bildungsarbeit Fragen des Lebens junger Erwachsener mitdenken und zugleich Räume für deren eigenständigen Bearbeitung anbieten kann.

Kontakt

  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Gesa Pult, MA Soziale Arbeit
    Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg
    gesa.pult@eh-freiburg.de
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