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Innovative Lehre ausgezeichnet: Dekolonialer Lernraum sowie Migrationssozialrecht

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Jährlich vergibt die Evangelische Hochschule Freiburg den Lehrpreis. Damit zeichnet sie besonders gelungene innovative Lehrformate und Lehr-Lernsettings aus. Gefördert wird dies im Rahmen von SocialPROFit. Neben dem hohen Stellenwert der Lehre an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), soll damit die Bedeutsamkeit der ständigen Weiterentwicklung von didaktischen Konzepten hervorgehoben werden. Nominiert werden können Professor*innen und wissenschaftlich Mitarbeitende, als Einzelperson und in Teams.

Die diesjährige Preisverleihung fand im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres statt. Prorektor Prof. Dr. Fabian Frank hielt die Laudationes. Es werden Lehrveranstaltungen des jeweils zurückliegenden Akademischen Jahres ausgezeichnet: Für das Jahr 2024/2025 wurden zwei Lehrpreise vergeben. Sie sind mit jeweils 1000 Euro dotiert.

v.li.: Prof. Dr. Fabian Frank, Prof.in Dr.in Isabelle Ihring, Rektorin Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff; Foto: Marc Doradzillo

Prof.in Dr.in Isabelle Ihring erhält den Lehrpreis für die Lehrveranstaltung „Dekolonialer Lernraum. Postkoloniale Theorien und dekoloniale Praktiken und deren Bedeutung für Soziale Arbeit“. Die Lehrpreis-Jury hob insbesondere folgende Kriterien für die Auszeichnung heraus: 1. Internationalisierung, 2. Betreuung und Begleitung von Studierenden und 3. Interdisziplinarität und Kooperation, Verzahnung von Theorie und Praxis sowie innovative Hochschuldidaktik.
Sie ist beeindruckt davon, wie es Professorin Ihring gelingt, den „Lernraum als Raum zu nutzen und zu gestalten – diskriminierungs- und machtsensibel. Das Konzept bewertet die Jury als innovativ, „da es im Seminar ermöglicht [wird], das auszuprobieren, worum es auch im Seminartitel geht: Dekolonialität. So werden verschiedene Wissensformen systematisch gleichwertig behandelt, wodurch die Studierenden die Möglichkeit bekommen, ungewohnte Perspektiven kennenzulernen und aus diesen, globale Ungleichheitsverhältnisse zu betrachten. Des Weiteren ist es in diesem Seminar möglich, koloniale Strukturen, die sowohl den Lernraum, die Lernenden und die Soziale Arbeit durchziehen, sehr praxisnah und systematisch zu analysieren und aufzubrechen. Das Seminar beschäftigt sich mit den drängendsten und wenig hoffnungsvollen Problemlagen der Welt und stellt gleichzeitig einen Versuch dar, andere Wege (z.B. kollektive, solidarische Wege zu gehen, die den Fokus aufs Miteinander legen) auszuprobieren, jenseits der bekannten, teils sehr gewaltvollen Strukturen. Es ist somit ein Versuch, der Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht zu entgehen, die die globalen Krisen auslösen können.“

v.li.: Prof. Dr. Fabian Frank, Prof. Dr. Constantin Hruschka, Rektorin Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff; Foto: Marc Doradzillo

Prof. Dr. Constantin Hruschka wird mit den Lehrpreis 2024/2025 ausgezeichnet für die Lehrveranstaltung „Migrationssozialrecht aktuell, verständlich und handlungsorientiert vermitteln (Grundzüge, Fallstricke und Möglichkeiten des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG)“.
Hervorgehoben hat die Jury insbesondere die Kriterien: 1. Kompetenzorientierung und Förderung von Schlüsselqualifikationen, 2. Verzahnung von Theorie und Praxis und 3. Betreuung und Begleitung von Studierenden.
Die Jury betrachtet das Konzept als insgesamt sehr überzeugend: „Professor Hruschka gelingt es, gezielt das Seminarkonzept in seiner Form entlang aktueller politischer Diskussionen und Geschehnisse dynamisch zu entwickeln. Die systematische Verbindung von Wissens- und Handlungskompetenzen in einem mehr als anspruchsvollem und hochrelevantem Feld ist bemerkenswert. Die Einbindung der Studierenden auch in kurzfristige und tagesaktuelle Presseanfragen spricht von Vertrauen und ermöglicht es, Recht auch als Interventionsinstrument kennen und anwenden zu können“. Der Einbezug der Studierenden in die Formulierung rechtlicher und sozialarbeiterischer Interventionen im Rahmen von Medienanfragen und der Fokus auf aktuelle Herausforderungen, habe es erlaubt, grundlegende Systemdefizite offenzulegen und erfahrbar zu machen.

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