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Portugiesische Studierende sind von großer Autonomie der Kinder in Kitas beeindruckt

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Studierendengruppe aus Porto/Portugal von der Escola Superior de Educacao de Paula Frassinetti, April 2019; Foto: privat

Das neue Semester ist mit dem Besuch einer Studierendengruppe aus Portugal gestartet: 15 Studierende der Frühpädagogik und der Sozialen Arbeit aus Porto von der Escola Superior de Educacao de Paula Frassinetti (ESEPF) kamen mit zwei Professorinnen an die EH Freiburg. 2017 sind die ESEPF und die Evangelische Hochschule eine neue Partnerschaft eingegangen. Ein Erasmus-Abkommen regelt die Zusammenarbeit in der Sozialen Arbeit und der Kindheitspädagogik.

Zum dreitägigen Programm Anfang April gehörten Besuche in der Adolf-Reichwein-Schule, in der Kita Violett und in der Beratungsstelle Flucht und Migration des Diakonischen Werks Freiburg. In der Schule im Freiburger Stadtteil Weingarten konnten Hospitationen in verschiedenen Klassenformen, zum Beispiel den „Familienklassen“ und inklusiver Beschulung absolviert. Zuvor stellte die Schule ihr inklusives und sozialraumorientiertes Konzept vor.

In der Migrationsberatungsstelle der Diakonie erfuhren die Studierenden, welche zahlreichen Angebote es für Menschen mit Zuwanderungsgeschichten und vielfältigen Unterstützungsbedarfen gibt. Die unterschiedlichen Migrationsbewegungen und -ursachen zwischen den Ländern Portugal und Deutschland waren Thema einer zweistündigen Gesprächsrunde. Dabei wurde zum Beispiel die Wohnungsknappheit als gemeinsame Problemlage definiert.

In der Kita Violett, ebenfalls in Freiburg-Weingarten gelegen, erfuhren die portugiesischen Gäste, aus welcher Angebotsvielfalt Kinder und Familien wählen können: Logopädie, Heilpädagogik, Familienberatung, aber auch gemeinsame Gestaltung urbaner Gärten in der Nachbarschaft.

Zum regelmäßigen Austauschprogramm der Hochschulen gehört auch die Teilnahme an Lehrveranstaltungen, zum Beispiel im vierten Semester des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit, Thema Migration. Eingeführt durch kurze Inputvorträge der Lehrenden, in der die Bedeutung von Migration in Portugal und in Deutschland beleuchtet wurden, tauschten sich die Studierenden in gemischten Gruppen aus. Sie diskutierten gesellschaftliche und fachliche Herausforderungen für die Pädagogik und die Soziale Arbeit und entwickelten gemeinsam Ideen für praktische Antworten auf aktuelle Problemstellungen. Ebenfalls Gegenstand der Austauschgespräche waren Berufsbilder und Arbeitsfelder, die die Studierenden nach ihrem Studium erwarten.

Markante Punkte aus der Sicht der portugiesischen Studierenden waren: die große Autonomie der Kinder in KiTa und Grundschule sowie das als überdurchschnittlich erlebte Engagement und Interesse der Freiburger Studierenden an dem Austausch mit der Hochschule in Porto. Im Herbst 2019 ist die nächste Studierendenreise nach Porto geplant.

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