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Intergenerative Begegnungen

Projekt

Unter dem Titel „Begegnungen. Gestützte Begegnungen zwischen Hochaltrigen und Vorschulkindern zur Verbesserung von Lebensqualität und sozialer Teilhabe“ wurden von 01.08.2011 – 31.07.2014 unterschiedliche Möglichkeiten der professionell begleiteten und unterstützten Begegnung zwischen Kindern aus Kindertageseinrichtungen mit alten Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe erprobt und hinsichtlich ihrer Wirkungen auf beide Zielgruppen untersucht.

Alltagsbegegnungen zwischen (jüngeren) Kindern und (sehr) alten Menschen finden aufgrund gesellschaftlicher wie demographischer Entwicklungen immer seltener in familiären und nachbarschaftlichen Kontexten statt. Das Forschungsprojekt ist daher der Frage nachgegangen, ob und wie intergenerative Begegnungen so gestaltet werden können, dass Hochbetagte, Kinder, Angehörige/Eltern und Fachkräfte davon profitieren.

In Kooperation mit Praxispartnern (AWO, Diakonie, Kommune u.a.) wurden alltägliche Gelegenheiten zur Begegnung für Jung und Alt entwickelt und modellhaft in Kindertageseinrichtungen und Altenhilfeeinrichtungen implementiert. Die Wirkungen dieser Begegnungen auf das sozial-emotionale Verhalten, Lebensqualität und soziale Teilhabe der Beteiligten wurden umfang evaluiert, analysiert und bewertet.

Das an der EH Freiburg von einem interdisziplinären Team von Forschungsgruppen aus dem Bereich der Frühpädagogik und der Gerontologie realisierte Projekt wurde vom BMBF im Rahmen der Förderlinie SILQUA („Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“)

Projektziele

  1. Die gestützten Begegnungen mit Vorschulkindern können von den Hochbetagten positiv wahrgenommen werden. Sie haben positive Effekte auf soziale Teilhabe und Lebensqualität (z.B. Kommunikation, Interaktion, Selbstkonzept, Lebenszufriedenheit) der Hochbetagten.
  2. Die gestützten Begegnungen mit Hochbetagten können von den Vorschulkindern positiv wahrgenommen werden. Interesse, Engagiertheit und Wohlbefinden werden in gemeinsamen Aktivitäten mit Hochbetagten günstig beeinflusst. Die Begegnungen mit Hochbetagten haben positive Effekte auf die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder (Perspektivenübernahme, Empathiefähigkeit, Unterstützungsbereitschaft, Selbstkonzept). Die Altersbilder der Vorschulkinder werden durch das Projekt differenzierter.
  3. Durch gemeinsame Fortbildungen werden Fach- und Methodenwissen sowie Handlungskompetenzen der beteiligten Fachkräfte aus dem Bereich der Früh-/Kindheitspädagogik und der Altenhilfe erweitert. Die fachliche und persönliche Auseinandersetzung mit den Themen „Alter“, „generationenübergreifende Begegnungen“, „Lebensqualität“ und „soziale Teilhabe“ wird durch das Projekt befördert. Die Kooperationsbeziehungen zwischen den beteiligten Einrichtungen und Fachkräften werden nachhaltig verstärkt.
  4. Eltern und Angehörige setzen sich mit den Inhalten des Projekts auseinander und beteiligen sich – in Abhängigkeit von ihren Möglichkeiten – aktiv an dem Projekt (z.B. bei der Planung/Organisation von Veranstaltungen). Das Projekt unterstützt die generationenübergreifende Vernetzung im Sozialraum (z.B. durch neue Kontakte zu Eltern, Kindern, Fachkräften, Trägern).
  5. Das Projekt führt zu erweiterten Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen der Alten- bzw. der Kinder- und Jugendhilfe und zu einer stärkeren Vernetzung im Sozialraum (Nutzung von Ressourcen, Öffentlichkeitsarbeit). Auch gibt es Impulse für eine generationenübergreifende Care-Politik auf kommunaler Ebene.

Wissenschaftliche Begleitung

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts erfolgte nach den Standards und Kriterien einer formativen Programmevaluation. Das wissenschaftliche Arbeitsziel war eine ergebnisoffene Analyse der entwickelten Begegnungsprojekte zwischen Hochaltrigen und Vorschulkindern. Ziel war es, mit Hilfe speziell entwickelter bzw. adaptierter Verfahren eine umfangreiche empirische Basis zu generieren, um intergenerative Begegnungen in den entwickelten Formen in ihren Wirkungen zu beurteilen.

Die Evaluation bezog sich auf unterschiedliche Analyseebenen (Struktur, Input, Prozess, Output) und untersucht mit quantitativen und qualitativen Verfahren u.a. Effekte auf Aktivitätsniveau und Lebensqualität der Hochaltrigen, (soziale und emotionale) Entwicklung/das Selbstkonzept von Kindern, Interaktionsqualität (Hochaltrige/Vorschulkinder) sowie Orientierungsqualität und Arbeitszufriedenheit (Fach-/Pflegekräfte) Perzeptionen bei den Beteiligten, Eltern/Angehörigen, Fach-/Pflegekräften (in Bezug auf Hochaltrige/Vorschulkinder)

Projektteam

Leitung

Projektmitarbeitende

  • Prof.in Dr.in Maike Rönnau-Böse
    Pädagogik der Kindheit
  • Norman Pankratz
    während Projektphase: wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektmanager für AGP Sozialforschung im FIVE e.V.
  • Sabine Behrend
    Projektmanagement Intergenerative Begegnungen
    Geschäftsführung und Projektmanagement AGP Sozialforschung
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