Vortrag und Gespräch in der Reihe Friedenspolitische Hochschulgespräche
„Gustav W. Heinemann kam aus der Evangelischen Kirche, war in den 1950er Jahren deren prominentester Gegner der Wiederbewaffnung. Als Bundespräsident förderte er die bundesdeutsche Friedens-und Konfliktforschung. Den Geschichtsschreibern empfahl er, nicht mehr Schlachten und Kriege zu beschreiben, sondern „sich darüber Gedanken zu machen, wie man sie hätte vermeiden können.“ Das war die Idee einer Kriegsverhütungsforschung“, erklärt Professor Wette. Sie treibt ihn und seine Beschäftigung mit dem aktuellen Krieg in Europa an. Unbestreitbar sei der Auslöser des Ukraine-Krieges die völkerrechtswidrige russische Aggression, so Wolfram Wette. Was aber waren die längerfristigen Ursachen dieser Katastrophe? Was wissen wir über die geostrategischen Interessen und Ziele der Hauptakteure? Wie hängt die zerklüftete ukrainische Innenpolitik mit den konträren machtpolitischen Interessen der Weltmächte USA und Russland zusammen? „Tiefer gehende Erkenntnisse können wir erst gewinnen, wenn wir nicht nur Putin, sondern auch Biden, Selenski und Vieles mehr verstehen. Ohne Kenntnis der Triebkräfte dieses Krieges gibt es keinen Weg aus dem Unheil“, fasst der Militärhistoriker zusammen.
Prof. Dr. Wolfram Wette wird aus der Perspektive eines Militärhistorikers zu diesen Fragen sprechen und mit den Teilnehmenden diskutieren.
Zur Person
Prof. Dr. phil. Wolfram Wette, Jahrgang 1940, Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg (1971-1995), Lehrtätigkeit an den Universitäten Freiburg, Basel, Bern und Luzern, Mitbegründer der Historischen Friedensforschung in Deutschland, Ehrenprofessor der russischen Universität Lipezk; Veröffentlichungen zu Militarismus und Pazifismus, zu Geschichte des Zweiten Weltkrieges und der Wehrmacht, über Karl Jäger, den Mörder der litauischen Juden, über Rettungswiderstand, zur Militärgeschichte von unten und zur Erinnerungskultur. Zuletzt: Ernstfall Frieden. Lehren aus der deutschen Geschichte seit 1914 (Bremen: Donat 2017), „Hier war doch nichts!“ Waldkirch im Nationalsozialismus (Bremen: Donat 2020).
Programm
18:00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Wolfram Wette
19:00 Uhr
Fragen aus dem Publikum und Diskussion
Moderation
Karen Hinrichs, Geschäftsführende Direktorin Friedensinstitut Freiburg
Veranstalter
- Friedensinstitut Freiburg
Termin/Ort
12.10.2023, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr, in Präsenz
Evangelische Hochschule Freiburg, Hörsaal (Gebäude B)
Weitere Infos: Anfahrt/Wegbeschreibung
Hinweis
Der Vortrag von Professor Wette wird aufgezeichnet und im Nachgang auf dem Youtube-Kanal der Hochschule veröffentlicht.
Zielgruppe
- interessierte Öffentlichkeit
- Studierende der EH Freiburg
Gebühren/Anmeldung
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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