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Was ist Solidarität? Eine kritische Einordnung von Bernd Harbeck-Pingel

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Bernd Harbeck-Pingel, Foto: Bernd Schumacher
Bernd Harbeck-Pingel, Foto: Bernd Schumacher

In jüngster Zeit hat der Begriff „Solidarität“ Konjunktur: Immer wieder wird solidarisches Verhalten öffentlich bekundet oder eingefordert. Aber was ist das eigentlich: Solidarität? Prof. Dr. Bernd Harbeck-Pingel ist anthropologisch die Aufmerksamkeit für Aktivitätsmuster wichtig: die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und jemanden beispielsweise durch öffentlichen Protest zu unterstützen.

„Ich kann auch mit Menschen solidarisch sein, deren Lebensverhältnisse ich nicht genau kenne, die mir kulturell nicht ähnlich sind oder die zu keiner vergleichbaren sozialen Gruppe gehören“, so Harbeck-Pingel. „Es reicht aus, gemeinsame Überzeugungen zu teilen – zum Beispiel, dass gegen eine bestimmte Form von Ungleichheit vorgegangen werden muss.“

Er versteht solidarische Handlungen als Raumzeitgebiete – als Handlungsbündel, die aktiviert werden können und wieder verlöschen: „Sie können nicht auf Dauer existieren. Wird solidarisches Handeln verstetigt, dann kommt eine Wohlfahrtsorganisation dabei heraus.“

Wird Solidarität öffentlich eingefordert, ist das für Harbeck-Pingel ein Krisensymptom: „Solidarität erklären? Meinetwegen. Und Solidarität ausüben? Das ist vielleicht das Beste.“

Weiterlesen im aktuellen Hochschulmagazin ev.olve #03 „Solidarität“.

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