Die Evangelische Hochschule Freiburg hat sich zu Beginn des neuen Jahres 2025 von X, vormals Twitter, verabschiedet. Alle vier Mitglieder des Rektorats haben sich für das Löschen des Hochschulaccounts ausgesprochen.

Rektorin Renate Kirchhoff: „Wir haben schon im zurückliegenden Jahr in der Hochschule diskutiert, ob wir die Plattform X verlassen sollten. Einige unserer Professor*innen ebenso wie das Team der Hochschulkommunikation haben eine entsprechende Entscheidung angeregt.
Einerseits gab es die Auffassung, dass gerade die Stimmen aus der Wissenschaft dort präsent sein sollten, wo sie besonders bekämpft und infrage gestellt werden. Andererseits sehen wir, dass X eine algorithmusbasierte Plattform ist, die zunehmend gegen unsere Demokratie, gegen die Menschenwürde und gegen Informationen und Wissen auf Faktenbasis arbeitet. Diese Menschenfeindlichkeit wollen wir nicht unterstützen und haben daher zu Jahresbeginn X verlassen.“
Die Evangelische Hochschule Freiburg nutzt vor allem direkte Kommunikations- und Diskursmöglichkeiten, zum Beispiel durch Veranstaltungen, ob in Präsenz oder digital, durch verschiedene Newsletter und Mailingaktionen. Sie ist aktiv auf Social-Media-Plattformen wie LinkedIn und Instagram.
Vor allem aber geht die Evangelische Hochschule in Kontakt mit Menschen durch die sogenannte Third Mission, ein tragendes Standbein einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) – neben den beiden Kernaufgaben Lehre und Forschung. Third Mission umfasst Technologie-, Wissens- und Ideentransfer, gesellschaftliches Engagement und wissenschaftliche Weiterbildungen.
Damit erreicht man sicher nicht ‚die Welt‘ wie mit einer digitalen Plattform, doch wir erreichen damit genau die Menschen, die das jeweilige Wissen benötigen. Und die dann direkt mit uns darüber in Diskussion treten können. ‚Nah dran sein‘ ist die Devise, am Menschen, an ihren Bedarfen. Und nach diesen Diskursen entwickeln wir zum Beispiel durch Forschung Wissen weiter: So verändern wir Gesellschaft.