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Die Evaluation des Gute-KiTa-Gesetzes zeigt Stärken und Schwächen auf

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© Bildagentur PantherMedia / ArturVerkhovetskiy

Der erste Evaluationsbericht zur Wirkung des Gute-KiTa-Gesetzes wurde als Bericht der Bundesregierung veröffentlicht. Danach bekommt das Gesetz „gute Noten“ für seine Wirksamkeit aber auch deutliche Empfehlungen, wie Schwächen abgebaut werden können.

Wissenschaftler*innen des Zentrums für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg und der Universität Bamberg haben gemeinsam untersucht, ob und wie das Gute-KiTa-Gesetz (KiQuTG) tatsächlich dazu beiträgt, die Qualität in der Kindertagesbetreuung zu verbessern. Auftraggeber des Evaluationsprojekts ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Der rund 300 Seiten starke Bericht umfasst Zwischenberichte über die Umsetzung des Gesetzes sowie erste Wirkhypothesen.

Prof.in Dr.in Maike Rönnau-Böse (ZfKJ): „Durch die Evaluation wird sichtbar, dass das KiQuTG als erster Anstoß erlebt wird, um das Feld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung weiterzuentwickeln und um möglichst grundlegende Qualitätsstandards zu verankern.“ Damit dies nachhaltig gelingen könne, würden in dem Bericht Empfehlungen auf Grundlage erster Wirkhypothesen formuliert, so Rönnau-Böse.

Die Wissenschaftler*innen kommen zu dem Schluss, dass das Feld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung durch die Einführung des Gesetzes eine wichtige Anerkennung für ein Arbeitsfeld erfahren hat – ein Arbeitsfeld, das in dem letzten Jahrzehnt so stark expandiert ist wie nur wenige andere Arbeitsbereiche in Deutschland.

Die Verbesserungen des Betreuungsschlüssels als eine Massnahme des KiQuTG werden grundsätzlich positiv bewertet. Laut Evaluationsbericht hat sich die Fachkraft-Kind-Relation zwar zwischen 2012 und 2017 kontinuierlich verbessert. Dennoch sind nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen den Ländern und vor allem im Ost-West-Vergleich vorhanden. Darüber hinaus stagnieren die Verbesserungen der Fachkraft-Kind-Relation seitdem oder entwickeln sich nur geringfügig.

Im Fachkräftemangel sehen die Wissenschaftler*innen durchgehend in allen Bundesländern ein Problem und eine Belastung für Träger, Leitungen und Teams. Er beeinträchtigt die geplante Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des KiQuTG. Die Gewinnung und Qualifizierung neuer Fachkräfte sollte daher Priorität haben; zum Beispiel wird empfohlen, die sehr positiv bewerteten praxisintegrierten Ausbildungsformen weiter auszubauen.

Das Gute-KiTa-Gesetz hat Mittel für die Implementierung unterschiedlicher Massnahmen bereitgestellt. Die Befristung der Mittel wirkt jedoch langfristigen nachhaltigen Maßnahmen entgegen und sollte, laut Evaluationsbericht, aufgehoben werden zugunsten einer kontinuierlichen Finanzierung. Die in der ersten Phase der Umsetzung des KiQuTG eingesetzten Finanzmittel sind begrenzt, die intendierten Maßnahmen jedoch kostenintensiv. Dennoch müssten die Mittel nach Möglichkeit erhöht werden, um größere Wirkungen zu erzielen und um den steigenden Bedarfen Rechnung zu tragen.

Hinweis: Die Ergebnisse sind in Auszügen dem Evaluationsbericht entnommen, der die jeweiligen Autor*innen bzw. Autor*innengruppen benennt.

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