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Fokus auf Lösungen: ein Markenzeichen der HAW

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Lösungsorientierung ist ein Markenzeichen und ein Wettbewerbsvorteil der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW): Sie steht für den Anspruch, die Lebenslagen und Arbeitswelten von morgen mitzugestalten. Wer mit- und umbauen will, braucht geeignetes Werkzeug – und Menschen, die damit umgehen können.

Als SAGE-Hochschule in kirchlicher Trägerschaft konzentrieren wir uns auf Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung sowie auf Angewandte Theologie. Im weitesten Sinne geht es fast immer um Bildung und Unterstützung. Damit das in unterschiedlichen Zusammenhängen für diverse Menschen und Zielgruppen funktioniert, brauchen wir die Praxisorientierung auf mehreren Ebenen.

Lösungsorientierte Forschung für die Praxis

Forschung entwickelt Praxis weiter: Anstoß hierfür sind aktuelle und zukünftige gesellschaftliche Aufgaben. Theorieentwicklung, auch in der Forschung, gehört an HAW dazu – wie an allen anderen Hochschulen. Spezifisch ist, dass etwa Debatten über Definitionen von Macht oder die Aufgaben von Sozialer Arbeit dazu dienen, Konstellationen in der Praxis zu analysieren: um trotz Interessenkonflikten gestaltungsfähig zu bleiben oder um Angebote für bestimmte Zielgruppen an veränderte Rahmenbedingungen anpassen zu können.Unsere Professor*innen sind für lösungsorientierte Forschung prädestiniert. Denn sie bringen nicht nur Forschungserfahrung mit, sondern auch eine mindestens dreijährige berufliche Erfahrung außerhalb der Hochschule.

Praxissemester und Praxisprojekte im Studium

Das Studium ist verzahnt mit Praxisphasen, um theoretisches Wissen an der Wirklichkeit zu messen und methodische Kompetenzen in diversen Handlungsfeldern anzuwenden. Zu unseren Bachelor-Studiengängen gehört ein Praxissemester: Das sind 100 Tage berufliche Arbeit, begleitet von Mentor*innen, die in jedem Fall Berufsvertreter*innen sind. Hochschullehrende begleiten die Studierenden und die Praxisstellen, zum Beispiel beim Erstellen des Praxisberichts: Welche fachwissenschaftliche Literatur ist geeignet, um die beruflichen Erfahrungen zu reflektieren? Welche Konsequenzen können gezogen werden für die Weiterentwicklung der studentischen Fachlichkeit und auch der Praxiseinrichtung? Aus Fragen wie diesen entwickeln die Professor*innen oft Fortbildungen, Fachtage oder kleine Forschungsprojekte.

Zusätzlich gibt es in allen Bachelor-Studiengängen Praxisprojekte. Hier entwickeln Studierende beispielsweise Bausteinefür Nachhaltigkeitsinitiativen eines Freiburger Stadtteils, sie konzipieren Workshops für Schüler*innen mit Behinderung oder identifizieren Förderbedarfe von Kindern. In den forschungsorientierten Master-Studiengängen bedeutet Praxisnähe, dass Studierende an laufenden Forschungs- und Evaluationsprojekten beteiligt werden: an der Evaluation des städtischen Nachttaxis für Frauen, an Digitalisierungsmaßnahmen von Beratung in der Jugendhilfe, an Untersuchungen zur Wirksamkeit von professionell angeleiteten Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suizidalen, oder sie entwickeln Standards für friedenspädagogische Arbeit.

Gute Vernetzung mit Praktiker*innen und Praxisstellen

Um Wissen lösungsorientiert zu vermitteln, brauchen wir Praktiker*innen. Bei uns funktioniert das gut, weil bis zu 40 Prozent der Lehre durch Praxisvertreter*innen erbracht wird. Dazu gehören etwa Sozialarbeiter*innen, Diakon*innen, Pädagog*innen, Jurist*innen, Theolog*innen und Psychotherapeut*innen. Sie arbeiten direkt mit den relevanten Zielgruppen, zum Beispiel als Leiter*innen von kommunalen Ämtern und Fachstellen, in Schuldekanaten oder bei kirchlich-diakonischen bzw. -karitativen Einrichtungen. Eine große Auswahl an Praxisstellen zu haben, ist ebenfalls wichtig: Wir sind also angewiesen auf gute Kontakte und den für eine Fachdisziplin spezifischen Austausch mit Institutionen, Initiativen und NGOs, die Praxisstellen für unsere Studierenden anbieten. Unser nationales und internationales Netzwerk mit mehreren Hundert Einrichtungen kommt uns hier zugute. Gesamtgesellschaftlich geht es dabei auch um Fachkräftegewinnung: für Berufe von enormer gesellschaftlicher und kirchlicher Relevanz.

 

Beitrag: Prof.in Dr.in Renate Kirchhoff, Rektorin

Text aus dem Hochschulmagazin ev.olve ’05 „Werkzeuge“, S.23. Das gesamte Heft kann hier online gelesen oder heruntergeladen werden.

 

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