Studienprojekte bieten Studierenden im 5. und 6. Semester die Möglichkeit, sich über zwei Semester vertieft mit ausgewählten Themen auseinanderzusetzen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil im Studium Sozialer Arbeit, weil sie konkretes Handeln, theoretische Reflexion und forschungsorientiertes Arbeiten auf einzigartige Weise kombinieren können.
„Ich bin immer wieder überrascht, welches Engagement sich entfaltet, individuell und in der Projektgruppe, wenn Lernsettings mit realen Umsetzungsmöglichkeiten gekoppelt werden – und zu sozial-innovativen Ideen und Konzepten führen, die lokal sozial-ökologische Transformationen bereichern können“, erklärt Prof. Dr. Simon Sohre.
Zum Beispiel befassen sich Studierende im Studienprojekt „Nachhaltig & sozial & innovativ“ mit den komplexen Zusammenhängen von Nachhaltigkeit und sozialem Wandel, entwickelt hat es Simon Sohre. Seit mehreren Jahren wird es im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit durchgeführt. Der Professor für Wissenschaft Soziale Arbeit konzipiert immer wieder Projektideen und -konzepte, die mit Kooperationspartner*innen außerhalb der Hochschule im regionalen Raum Freiburg diskutiert und weiterentwickelt werden.
Wichtig ist der Ansatz des transformativen Lernens, der hier en passant geübt wird und der sich von „klassischen“ Lehrsettings unterscheidet.
Die Studierenden können sich vertieft in die Komplexität von Klimawandel und sozialem Wandel einarbeiten, eine eigene Idee dazu entwickeln, wie sie in diesem Feld der „Großen Transformation“ einen regionalen Beitrag leisten wollen und können. Sohre: „Wichtig ist der Ansatz des transformativen Lernens, der hier en passant geübt wird und der sich von „klassischen“ Lehrsettings unterscheidet. Denn er setzt an den Motivationen, Emotionen und Irritationen der Studierenden an und überführt diese in Bildungsprozesse.“
Da Nachhaltigkeit und sozial-ökologische Transformationen ein wichtiges Thema im gesellschaftlichen Wandel darstellen – und Soziale Arbeit als Profession und Disziplin sozialen Wandel progressiv befördert – nimmt sich auch die EH Freiburg diesen komplexen Herausforderungen in der Lehre an.
Im Studienjahr 2023/2024 haben 14 Studierende drei unterschiedliche Projekte verwirklicht:
- ein lerndidaktisches Gesellschaftsspiel „Kipppunkt – Welt verändere dich“
- eine Stadtrallye in Weingarten zum Thema Nachhaltigkeit
- ein Kinderbuch von Kindern für Kindern, erstellt in Zusammenarbeit mit Grundschülern einer Schulklasse in Freiburg
Die Studierenden haben kurze Beschreibungen ihrer Projekte erstellt und möchten diesen nun etwas breiter bekannt machen mit dem Ziel, die Konzepte interessierten Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. Hier stellen sie ihre Projekte kurz vor.
Gesellschaftsspiel „Kipppunkt – Welt verändere dich!“
Projektgruppe: Christel Steiert, Jule Max, Serafin Göller, Ansgar Güttsches, Abdul-Basset Zacharia, Lutz Kraft
„Das Spiel heißt: „Kipppunkt – Welt verändere dich!“Rette die Welt – Ein spannendes Abenteuer für Wissbegierige und Strategen. Stell dir vor, du hast die Macht, den Planeten zu retten! Das Spiel lädt dich ein, in eine fesselnde Mission einzutauchen, die sowohl dein Wissen als auch deine Teamfähigkeit herausfordert. Dieses einzigartige Spiel bietet eine packende Kombination aus Strategie, Quizfragen und Gemeinschaftssinn, um die Balance der Welt wiederherzustellen. Mit, in und durch das Spiel „Kipppunkt“ gelingt die Transformation seiner Mitspieler*innen ganz nebenbei, wie von selbst und unbewusst. Die Veränderung passiert, während man sich in einer unterhaltsamen und fesselnden Spielatmosphäre befindet, abtaucht in die eigenen Vorstellungswelten und auch in die der Mitspieler*innen und Freunde. Viel Spaß und rettet die Welt nachhaltig!“
Stadtrallye in Freiburg-Weingarten zum Thema Nachhaltigkeit
Projektgruppe: Hans-Christian Benner, Marie-Aimée Firnkes, Marlon Wittchow, Isabella Sauer, Ilenia Auth
Kooperationspartner: Ferienbetreuung Cogo, Jugendzentrum Weingarten/Rieselfeld
„Wir haben eine Rallye für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren zum Thema Nachhaltigkeit entwickelt. Durch dieses Projekt sollen verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit auf eine spielerische, interaktive und subtile Art kindgerecht vermittelt werden. Das Projekt wurde im Rahmen einer Ferienbetreuung durchgeführt. Nachdem die Kinder eine mysteriöse Nachricht aus der Zukunft erhalten, in der sie von einem Professor aufgefordert werden, ihm bei seiner Forschung zur Aufhaltung des Klimawandels zu helfen, ziehen sie los, um verschiedene Aufgaben zu absolvieren. Jede der fünf Stationen legt den Schwerpunkt auf einen anderen Aspekt der Nachhaltigkeit. Durch die Rallye lernen die Kinder Themen wie Recycling, Artenvielfalt, Wasserverschmutzung, die Wichtigkeit der Wälder und Urban Gardening kennen. Das Gelernte wird am Ende der Rallye gemeinsam gesammelt und an den Professor aus der Zukunft übermittelt, der die Kinder natürlich dafür belohnt. Das Konzept wurde für den Stadtteil Weingarten in Freiburg entwickelt – wird aber nun generalisiert, damit andere Interessierte die Idee adaptieren können und etwas ähnliches in ihrer Region durchführen können.“
Ein Bilderbuch von Kindern für Kinder
Projektgruppe: Antonia Rudolph, Julia Hollek, Ela Kaan und Kiara Zanger
Kooperationspartner: Clara-Grunwald-Schule Freiburg
„Mit der Leitfrage des Projektes „Was denkst du, bedeutet es, gut auf unsere Erde aufzupassen?“ wurden Grundschulkinder der Clara-Grunwald-Schule Freiburg eingeladen, Bilder zu malen/zeichnen, die die Frage beantworten könnten. Die gesammelten Kunstwerke und die begleitenden Texte der Kinder wurden in einem Buch zusammengefasst. Das Ziel, das Bewusstsein für Klimaschutz und Umwelt bereits im jungen Alter zu stärken und Kinder zu motivieren, aktiv an dem Schutz unserer Erde mitzuwirken, haben wir erreicht. Wir wünschen uns für die Zukunft, möglichst viele junge Menschen mit unserem Projekt zu erreichen und zu inspirieren.“