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Verabschiedung von Hiltrud Loeken aus dem aktiven Hochschuldienst

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18.04.2023
Verabschiedung von Prof.in Dr.in Hiltrud Loeken, Foto: Marc Doradzillo

Prof.in Dr.in Hiltrud Loeken blickt auf fünfzehn Jahre als Professorin an der Evangelischen Hochschule Freiburg zurück. In dieser Zeit war die Erziehungswissenschaftlerin an wichtigen Gestaltungsprozessen innerhalb der Hochschule beteiligt: ab 2009 als Prodekanin, 2011 bis 2015 als Dekanin des Fachbereichs Soziale Arbeit und von 2019 bis 2021 als Beauftragte für Lehre. So hat sie gemeinsam mit Kolleg*innen zum Beispiel das Qualitätshandbuch Lehre auf den Weg gebracht und eine Evaluationssatzung für Lehre erarbeitet. In Corona-Zeiten war sie maßgeblich daran beteiligt, dass schnellstens die Voraussetzungen für die Online-Lehre geschaffen werden.

Seit 2010 war sie zudem Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischer Krankheit. In dieser Funktion hat sie bei der Planung der Generalsanierung des Hochschulhauptgebäudes dafür gesorgt, immer eine größtmögliche Barrierefreiheit im Blick zu haben. Ergebnis ist unter anderem, dass auf dem Campus alle Gebäude, Stockwerke und Räume auf kurzem Weg barrierefrei erreichbar sind. In der Beratung von Studierenden mit Beeinträchtigungen geht es ihr darum, Bedarfe auszuloten und individuell angepasste Nachteilsausgleiche, zum Beispiel bei Prüfungsmodalitäten, zu entwickeln oder Optionen einer individuellen Studiengestaltung aufzuzeigen. „Gemeinsam mit anderen beratenden Stellen an der Hochschule haben wir inzwischen ein gutes Netz an verschiedenen Unterstützungsangeboten für Studierende mit Beeinträchtigungen aufgebaut“, freut sich Hiltrud Loeken.

Nach ihrem Studium der Sozialarbeit/-pädagogik an der Fachhochschule Wiesbaden arbeitet Loeken zunächst in der offenen Jugendarbeit in Wiesbaden. Im Anschluss beginnt sie ein Zweitstudium der Pädagogik in Frankfurt am Main, promoviert in Erziehungswissenschaften und arbeitet am Institut für Sonder- und Heilpädagogik. Dabei forscht sie zu der Frage, wie Kooperationen zwischen verschiedenen Hilfesystemen und Disziplinen gelingen können. Schnittstellenprobleme benennen, Netzwerkeaufbauen und neue Hilfesettingsentwickeln – das treibt die Wissenschaftlerin an. So setzt sie sich in einem Studienprojekt zum Thema „Begleitete Elternschaft“ damit auseinander, wie Freiburger Hilfeangebote für Eltern mit kognitiver Beeinträchtigung und deren Kinder besser vernetzt werden können.

Es ist zugleich ihr Anliegen, das Thema Behinderung in der Sozialen Arbeit stärker zu konturieren: „Lange wurde davon ausgegangen, die Arbeit in der außerschulischen Behindertenhilfe sei wenig professionalisiert, was jedoch längst nicht mehr stimmt. Inzwischen sind in diesem Bereich viele akademisch qualifizierte Fachkräfte – auch aus der Sozialen Arbeit – tätig.“

Ihre Expertise für Inklusion brachte Hiltrud Loeken von 2016–2021 auch in die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden ein.

Der Abschied zum Ende des Monats April 2023 von der Hochschule fällt Loeken nicht leicht. „Es ist einfach eine tolle Arbeit. Und es ist ein schönes Gefühl, junge Menschen ins Denken zu bringen und etwas weiterzugeben.“

(Lisa Gabauer)

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