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Generalsanierung des Hochschul-Campus 2022 im Zeitplan

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Preview des Hauptgebäudes der Hochschule nach der Sanierung; Studio Scholz_Bauer GbR

Der Campus der Evangelischen Hochschule Freiburg verändert sich bis 2022 erheblich. Seit September dieses Jahres läuft die Generalsanierung des grossen Hochschulgebäudes, das 1975 im Freiburger Stadtteil Weingarten eröffnet wurde. Während der Sanierung nutzt die Hochschule das im Juli 2020 fertiggestellte zukünftige Studierendenwohnheim des Studierendenwerks Freiburg. Es ist das mit Abstand größte Bauvorhaben der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Im August 2020 ist die Evangelische Hochschule mit der Mehrzahl ihrer 70 Mitarbeitenden aus dem sogenannten Altbau in das Wohnheim gezogen. Auch die Bibliothek, Seminarräume, PC-Arbeitsplätze für Studierende sowie einige Forschungsinstitute befinden sich dort. Das Rektorat und die Stabsstellen haben ihre Büros seither im Hochschul-Neubau, dem Kubus, auf dem Campus Freiburg-Weingarten.

Kanzler Dr. Ulrich Rolf: „Wir sind mit der Sanierung exakt im Zeitplan, auch weil das Studierendenwohnheim als Zwischenunterbringung pünktlich im Juli an uns übergeben werden konnte.“ Der Leiter des Bauamtes im Evangelischen Oberkirchenrat, Jochen Rapp, lobt in diesem Zusammenhang „die stets konstruktive und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk“, dessen künftiges Wohnheim nun zunächst als Hochschulgebäude mit Verwaltungs- und Seminarräumen sowie der Bibliothek dient und dafür entsprechend umgerüstet werden musste. „An der Decke der späteren Kitaräume im Erdgeschoss des Studierendenwohnheims, zum Beispiel, sind die Schienen und Unterkonstruktionen für Spielgeräte bereits vormontiert“, so Rapp.

Die Evangelische Landeskirche in Baden hatte die Gebäudesanierung 2017 beschlossen. Der Auftragswert beträgt 23,5 Millionen Euro. Diese Summe umfasst die Kernsanierung des Altbaus sowie den baulichen barrierefreien Anschluss an den Dietrich-Bonhoeffer-Platz und den Kubus. Hinzukommen außerdem Kosten von knapp 7 Millionen Euro für die Umzüge, für die einzelnen Bauabschnitte, die Umrüstung des Studierendenwohnheims als Ersatzgebäude der Hochschule, Möbel und die technische Ausstattung.

Die Sanierung war notwendig geworden, da vor allem die Gebäudewärmedämmung nicht mehr modernen Standards der Energieeffizienz entsprach. Zudem stand die Architektur insbesondere der sternförmig angelegten offenen Foyers mit offenem Treppenhaus heutigen Brandschutzregelungen entgegen.

Ein weiteres wesentliches Argument für die Kernsanierung waren die sich über die letzten Jahrzehnte wandelnden Raumbedarfe für modernes Lernen und Arbeiten. Heutige Nutzungskonzepte für Hochschulen erfordern flexible Raumgrößen sowie Mobiliar und Technik, die Arbeit und Lernwelten in wechselnden Formationen möglich machen und insbesondere – mit Blick auf das Hochschulpersonal – Menschen mit ergänzenden oder zuarbeitenden Aufgabenbereichen räumlich zusammenbringen.

In dem nahezu neu entstehenden Gebäude (s. Previews) werden modernste Standards nachhaltigen Bauens realisiert. Eine Zertifizierung nach Bauabschluss durch die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem sehr hohen Gold-Standard ist vorgesehen. Das Nachhaltigkeitskonzept der DGNB beinhaltet Themenfelder wie Ökologie, Ökonomie, aber auch soziokulturelle und funktionale Aspekte der Bauplanung und Bauumsetzung.

Bis Weihnachten 2020 soll der Altbau vollständig entkernt sein, das bedeutet vor allem: alle Decken sind entfernt, Innenwände herausgenommen und die komplette Elektrik ausgebaut. „Schon jetzt kann man an vielen Stellen von einer Gebäudeseite zur anderen durchsehen“, so Kanzler Rolf.

Zu Beginn des kommenden Jahres wird der Anbau der Hochschule, in dem sich der bis in die 2010er Jahre größte Lehr- und Veranstaltungsraum für rund 120 Personen befand, abgerissen. Schon wenige Monate später wird der neue Anbau, ein flacheres Gebäude als das Hauptgebäude errichtet (s. Previews): eine nach außen transparente Architektur mit großen Glasflächen. Dieser Anbau fügt sich mit seiner niedrigen Höhe optisch gut an das benachbarte Kinderhaus an. Hier wird sich u.a. auch ein neuer Raum der Stille befinden. Der größte Hörsaal der Hochschule mit 240 Plätzen wurde im neuen Kubus von 2015 gebaut.

Voraussichtlich Anfang 2021 wird die Fassade des Altbaus stückweise abgenommen und kurz danach schon die neue Fassade angebracht.

Previews: Studio Scholz_Bauer GbR

Fotos:
Previews des Hauptgebäudes der Hochschule nach der Sanierung: Studio Scholz_Bauer GbR;
andere Fotos (Campus Okt. 2020): Marc Doradzillo

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