Das Nein von Kindern wahr- und ernst nehmen
Ein „Nein“ von Kindern drückt sowohl Widerstand als auch den Wunsch nach Selbstbestimmung aus. Nur wenn Fachkräfte diese oft subtilen Nein-Signale wahrnehmen und feinfühlig darauf reagieren, können sie den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden, eine gute Interaktionsqualität herstellen und verletzende Verhaltensweisen vermeiden. Diesen Zusammenhängen ist Jessica Ferber im Rahmen einer Studie nachgegangen.
Beschwert Euch bitte!
Kindlicher Widerspruch als Qualitätsmerkmal in der Kita
Das kindliche „Nein“, der Widerspruch des Kindes, erscheint im Kita-Alltag in vielfältigen Formen und Ausprägungen. Kindliche Beschwerden zu erkennen und richtig zu deuten, ist Aufgabe pädagogischer Fachkräfte und stellt eine Herausforderung im Alltag von Kindertageseinrichtungen dar. In der aktuellen Situation vieler Kitas durch Personalmangel, einen engen Personalschlüssel und/oder nicht ausreichend qualifizierte Beschäftigte (Deutscher Kitaleitungskongress 2023), besteht jedoch die Gefahr, dass Bedarfe nach Gesehen- und Gehörtwerden von Kindern Sachzwängen untergeordnet werden.
Das "Nein" von Kleinkindern im Spannungsfeld zwischen Macht und frühkindlicher Selbstbestimmung
Eine ethnografische Feldstudie zur Fachkraf-Kleinkind-Interaktion in der pädagogischen Alltagspraxis
Die vorliegende Studie setzt an der konkreten Handlungspraxis in Einrichtungen frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung an und fokussiert das kindliche ‚Nein‘ als spezifisches Signal in der Interaktionsgestaltung zwischen Kleinkind und pädagogischer Fachkraft. Gemäß der ethnografischen Feldforschung und auf der Grundlage videogestützter Beobachtungen wird im natürlichen Kontext untersucht, wie in der pädagogischen Alltagspraxis auf ein ‚Nein‘ von Kleinkindern reagiert wird.