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Kinderschutz braucht grenzüberschreitende Zusammenarbeit

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17.05.2018

„Strukturen für den grenzüberschreitenden Austausch zum Kinderschutz müssen im Grenzraum Deutschland/Frankreich/Schweiz verstärkt werden“. Zu diesem Ergebnis kamen Expert*innen auf dem trinationalen Fachtag zum Kinderschutz an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Es müsse eine schnellere und professionellere Zusammenarbeit möglich sein.

Am 13. April 2018 hatte die Konföderation der Hochschulen des Sozialwesens in der Regio (RECOS) zum Fachtag „Kinderschutz – ein Thema für die Zusammenarbeit in der Oberrheinregion“ in die Evangelische Hochschule Freiburg eingeladen. Der Hauptvortrag „Kinderschutz im Grenzbereich“ von Hannes Käckmeister (Universität Strasbourg und PH Freiburg) stimmte die Teilnehmenden auf das Tagungsthema ein. Am Beispiel Unbegleiteter Minderjähriger Asylsuchende (UMA) verdeutlichte der Referent die besonderen Herausforderungen einer binnenstaatlichen Region auf dem Gebiet des Kinderschutzes. Ausgehend von Gemeinsamkeiten, fächerte er Verfahrensunterschiede und Unterschiede im Rollenverständnis der Fachkräfte auf.

Ergebnisse seiner zweijährigen wissenschaftlichen Begleitung einer Expert*innengruppe zum deutsch-französischen Kinderschutz ermöglichten darüber hinaus Einblicke, wie im grenzüberschreitenden  Kinderschutz Kontinuität und Kohärenz sichergestellt werden können.

Anschließend diskutierten Expert*innen aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz Perspektiven und Fragen des grenzüberschreitenden Kinderschutzes. Die Diskutanten waren sich einig, dass grenzüberschreitende Kinderschutzfälle eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich bringen. Oft fehlt Wissen über die Verwaltungs- und Hilfesysteme in den Nachbarländern. Zudem gibt es sprachlichen Hürden. Auch die Fragen der Zuständigkeit und der Kostenübernahme sind meist nur aufwändig zu klären. Deutlich wurde auch, dass Kenntnisse über die unterschiedlichen Kulturfragmente und ihre Anerkennung eine erfolgreiche Zusammenarbeit erleichtern könnten.

Am Nachmittag diskutierten die rund 70 Teilnehmenden in vier Fokusgruppen zu den Themen Bearbeitung grenzüberschreitender Kinderschutzfälle, Fremdunterbringung versus ambulante Hilfen, unbegleitete minderjährige Asylsuchende und Prävention am Beispiel Frühe Hilfen/PMI.

Sibylle Fischer von der Evangelischen Hochschule: „Die Teilnehmenden wünschen sich gemeinsame Weiterbildungsangebote, Austauschtreffen und Hospitationen.“ Die grenzüberschreitende Expert*innengruppe hat daher beschlossen, ihre Arbeit trinational weiterzuführen.

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