Transfer und Qualifikation

Im Bereich Transfer und Qualifikation werden Transformationspotentiale der Friedensbildung und Konfliktbearbeitung sichtbar und nutzbar gemacht. Durch gezielte Kompetenzerweiterungen wird praxisrelevantes Wissen vermittelt, das Fachkräfte und Multiplikator*innen befähigt, in unterschiedlichen Kontexten wirksam zur Friedensförderung beizutragen.

Zusatzqualifikation Menschenrechtspädagogik

Das Friedensinstitut koordiniert die Zusatzqualifikation Menschenrechtspädagogik. In Workshops und Kooperationsformaten bearbeitet es gegenwärtige gesellschaftliche Konfliktlagen.

Transfer mit partizipativen Methoden: Webinar FriedenImPuls

Mit dem Webinar-Format FriedenImPuls werden aktuelle und innovative Impulse der Friedenspädagogik aufgegriffen und mit partizipativen Methoden anwendungsorientiert für den Praxistransfer aufbereitet.

Bildungsangebot Frieden stiften lernen

Aktuelle globale und lokale Konfliktdynamiken sind Herausforderungen für die Gestaltung eines friedlichen Miteinanders. Für evangelische Schulen ab Sekundarstufe I, das umfasst die Klassen 9 und 10, und für Kirchgemeinden gibt es jetzt ein neues Bildungsangebot. Es gehört unter das Dach des Programms „Jugendliche Friedensstifter*innen“, das von der Barbara Schadeberg Stiftung gefördert wird. Partner*innen des Angebots sind die Bildungsabteilung der EKD, die Kurve Wustrow e.V., die Evangelische Landeskirche in Baden und das Friedensinstitut Freiburg.

Schüler*innen, Konfirmand*innen und Pädagog*innen bekommen an ihre Bedarfe angepasste Workshop- und Fortbildungsformate, um ihre Friedens- und Konfliktfähigkeit zu stärken. Hierfür erhalten sie Einblicke in die Arbeit von Friedensfachkräften, lernen die Handlungsoptionen von Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft im Rahmen internationaler Konflikte kennen und reflektieren Logiken von Gewalt und Gewaltfreiheit. Zum Konzept Friedensstifter*innen gehören erlebnis- und handlungsorientierte Methoden, die an der Lebenswelt der Jugendlichen ansetzen und sie ermutigen sollen, ihre Perspektiven und Bedürfnisse in die Trainingseinheiten aktiv mit einzubringen.

Die Workshops für Jugendliche und auch die Fortbildungen für Pädagog*innen führen erfahrene Friedenspädagog*innen der Kurve Wustrow sowie Absolvent*innen und Studierende des Master-Studiengangs Friedenspädagogik der EH Freiburg durch. Das Programm startet zum Schuljahr 2025/2026 und kann in allen Bundesländern angeboten werden, überall dort, wo Friedenspädagog*innen verfügbar sind. Schulen können sich daher aus dem gesamten Bundesgebiet bei der EKD für eine Teilnahme bewerben.

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Transferprojekt Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit: Konfliktbearbeitung und Bildungsarbeit im Kontext der Klimakrise

Mitte Oktober 2023 startete das einjährige Transferprojekt „Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit: Konfliktbearbeitung und Bildungsarbeit im Kontext der Klimakrise“ am Friedensinstitut Freiburg. Das Projekt befasst sich mit den gesellschaftspolitischen Konfliktrisiken und -dynamiken des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung der globalen Nord-Süd-Beziehungen. Gefördert wird es von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg im Rahmen der Förderlinie bwirkt! aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Ziel des Projekts ist die Bearbeitung von Konflikten im Kontext der Klimakrise und Nachhaltigkeit anhand konkreter Fallbeispiele der Teilnehmenden. Des weiteren sollen Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Friedensarbeit entwickelt werden.

Die Klimakrise und damit verbundene Umweltveränderungen sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Eine solidarische Bewältigung der Krise wird aufgrund von Flucht, Vertreibung und Verteilungskonflikten in Folge von Wetterextremen und Versorgungsproblemen notwendig. Dies betrifft auch das Feld der Friedensarbeit und der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Denn die Klimakrise legt die hierarchischen Nord-Süd-Beziehungen offen: Länder des Globalen Südens sind stärker von den Auswirkungen der Klimaveränderungen und Ressourcenausbeutung betroffen als Länder des Globalen Nordens, die die Hauptverursacher von Emissionen sind.

Für eine solidarische Bewältigung der Krise ist es unerlässlich, die Verflechtung der Themenfelder Klima, Entwicklung, Frieden und Konflikt zusammenzudenken, Machthierarchien offen zu legen und gemeinsam nachhaltig zu bearbeiten.

Das Projekt widmet sich den verschärfenden Konfliktrisiken und  -dynamiken des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung der globalen Nord-Süd-Beziehungen auf zwei Ebenen. Wie können gesellschaftspolitische Konflikte, die im Kontext der Klimakrise und Klimaanpassungsmaßnahmen entstehen, transformativ bearbeitet werden? Und wie gelingt eine zeitgemäße, nachhaltige und auf gleichwertige Beziehungen orientierte Friedensarbeit, die diese Konfliktdynamiken berücksichtigt?

In vier Tages-Workshops kommen Akteur*innen aus den Handlungs- und Tätigkeitsfeldern Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie der Friedens- und Entwicklungszusammenarbeit aus Baden-Württemberg zusammen. Sie sollen durch externe Wissens- und Methodenimpulse sowie einen interpersonellen und institutionenübergreifenden Erfahrungsaustausch bei der Bearbeitung von Konflikten im Kontext der Klimakrise unterstützt werden. Die Anerkennung und Einbeziehung von Konzepten aus dem Globalen Süden soll zu einem Abbau von Ungleichheitsstrukturen beitragen.

Auf Basis der Projektergebnisse werden gemeinsam Empfehlungen ausgearbeitet, die auch von Multiplikator*innen angewendet werden können. In einer frei zugänglichen praxisorientierten Publikation werden die Projektergebnisse – die Wissen, Handlungsperspektiven und Bearbeitungsmethoden umfassen – zusammengestellt. Vorgestellt wird die Publikation in einer Abschlussveranstaltung im Oktober 2024.

Projektdaten

  • Projekttitel: Transferprojekt „Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit: Konfliktbearbeitung und Bildungsarbeit im Kontext der Klimakrise“
  • Laufzeit: 10/2023 – 10/2024
  • Kontakt: Projektleitung Melanie Hussak
  • Drittmittel: 19.141,60 Euro

 

Shake the silence

Das Projekt eröffnet Teilnehmenden den Zugang zu einem künstlerischen Prozess, der die körperliche Erfahrung von Frieden und deren gesellschaftliche Wirkung ins Zentrum stellt. Krisenwahrnehmungen werden durch experimentelle Formen von Bewegung und Choreografie transformiert, um aus der Erschütterung angesichts der Weltlage eine Bewegung des Mitgefühls und der Handlungsfähigkeit entstehen zu lassen. Die Choreografinnen Julia Klockow und Zina Vaessen leiten das Projekt, das Friedensinstitut begleitet es als Kooperationspartner mit einem friedenspädagogischen Workshop.

Das Projekt wird vom Kulturamt Freiburg und der Guzzoni-Federer Stiftung gefördert. Die Co-Produktion übernimmt das E-WERK Freiburg.

Mehr Informationen und Termine zum Mitmachen sind hier online.