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Rektorin Renate Kirchhoff

„Die Konzeption der Professuren ist ein zentrales Element der Hochschulstrategie, denn die berufenen Professor*innen sind für viele Jahre unser Potenzial".

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Miteinander ist Strategieaufgabe

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Hochschulentwicklung, verstanden als die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung der Hochschule an aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Aufgaben, lebt von den Lehrenden. Die Berufungskommissionen und der Hochschulsenat haben eine weitreichende Verantwortung für die Zukunft der Hochschule, wenn sie Entscheidungen über die Besetzung der Professuren treffen. Die Konzeption der Professuren ist also ein zentrales Element der Hochschulstrategie, denn die berufenen Professor*innen sind für viele Jahre unser Potenzial. Sie bearbeiten gesellschaftliche Fragen von heute und morgen. Und sie qualifizieren Studierende für eine berufliche und akademische Tätigkeit, die erst 3,5 bis 7,5 Jahre nach Studienbeginn aufgenommen wird. Sie sollten also inhaltlich und didaktisch auf der Höhe der Zeit agieren, ihr vielleicht sogar voraus sein.

Perspektiven zusammenbringen

Mit den Kolleg*innen, die wir verabschieden, schauen wir zurück: Was haben sie zur Entwicklung von Lehre, Forschung, Transfer, Selbstverwaltung und Hochschulkultur beigetragen? Was gegeben, was bekommen und mitgenommen? Auch bei Neuberufungen ist es wichtig, strategisch über das Miteinander, über sinnvolle Kooperationen und Netzwerke nachzudenken. Wer sich an einer SAGE*-Hochschule bewirbt, weiß, dass soziale Innovationen Gemeinschaftsaufgaben sind. In allen Bewerbungsverfahren wird deutlich: Zusammenarbeit in der Hochschule sowie mit anderen Hochschulen enthält immer die Frage nach der Qualität des Arbeitsplatzes. Gibt es Systeme der – kollegialen – Unterstützung untereinander? Ist nicht nur Interdisziplinarität, sondern auch Mehrperspektivität innerhalb der Fächer gewünscht? Wie viel Interesse gibt es an mitgebrachten Projekten und Netzwerken, welche Strukturen für Austausch unter den Forschenden und Lehrenden?

Die Hochschule nutzt Instrumente der Personalgewinnung und  -entwicklung, um von neuen Netzwerken, vielfältigen Zugängen und Perspektiven zu profitieren: die Winterschool für Postdocs, Mentoring und Coaching der Berufenen zur persönlichen Profilbildung. Die Neuen bringen ihre Kontakte zu Akteuren aus der Politik, (Sozial-)Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein, eigene Perspektiven auf Prozesse und Ziele. Sie prägen die Hochschulkultur mit. Daraus können Impulse entstehen, die unsere Denk- und Handlungsspielräume in allen Bereichen der Hochschule erweitern.

Wer sich an einer SAGE*-Hochschule bewirbt, weiß, dass soziale Innovationen Gemeinschaftsaufgaben sind.

Renate Kirchhoff

Erfolgsfaktor Forschungsinfrastruktur

Neuberufene Professor*innen haben die Aufgabe, das Profil der Hochschule weiterzuentwickeln, indem sie eigene Schwerpunkte setzen und neue Diskurse eröffnen, etwa im Rahmen der bereits etablierten Forschungsschwerpunkte Kindheitspädagogik und Geschlechterforschung. Daneben werden in der Forschung neue Schwerpunktthemen generiert, die wiederum neue Kooperationen mit sich bringen. Zum Beispiel die Wertebildung in der Friedensforschung am Friedensinstitut der Hochschule. Oder Antirassismus und Migration. Ein Erfolgsfaktor hierfür ist, dass wir gezielt eine aktive Forschungsumgebung gestalten – auch durch unsere neue Forschungsinfrastruktur, das IAF – Institut für Angewandte Forschung.

Renate Kirchhoff, Foto: Bernd Schumacher

Ein Drittel neue Professor*innen

Das IAF-Modell bietet Raum für Interessen und Arbeitskonzepte von forschungsstarken Wissenschaftler*innen und Unterstützung insbesondere für neu berufene Professor*innen. Tatsächlich hat sich die EH Freiburg deutlich verändert: Ein Drittel unserer Professor*innen wurde in den letzten vier Jahren aus dem aktiven Hochschuldienst verabschiedet. Ebenso viele neue Professor*innen haben wir an die EH Freiburg berufen. Neuzugänge brauchen wir für echte Außenperspektiven, nicht etwa um die Anzahl von Professorinnen zu erhöhen – anders als fast alle Hochschulen der HRK: Seit etwa zwölf Jahren haben wir eine nahezu ausgeglichene Verteilung; knapp die Hälfte sind männliche, gut die Hälfte weibliche Professor*innen.

*SAGE-Hochschulen sind Hochschulen der Bereiche Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung

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