Dr. Constantin Hruschka hat zum 1. September 2024 die Professur für Sozialrecht an der EH Freiburg angetreten. Zuvor arbeitete er als Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München und am Bundesverwaltungsgericht der Schweiz in St. Gallen. Frühere berufliche Stationen waren unter anderem Tätigkeiten als Rechtsanwalt in München und für die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH, wo er die Abteilung Protection geleitet hat. Zwischen 2004 und 2014 arbeitete er für die Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen UNHCR, unter anderem in der Zentrale in Genf. Seit seiner geschichtswissenschaftlichen Dissertation, die im Kontext eines interdisziplinären Projekts entstanden ist, hat er neben diesen praktischen Tätigkeiten wissenschaftlich gearbeitet.
Sein wissenschaftliches Interesse konzentriert sich auf die Rechtsentwicklungen im Bereich Asyl und Migration sowie auf die zukünftige Rolle des Rechtsstaats als Sozialstaat. Sein Zugang ist dabei interdisziplinär sowie völker- und europarechtlich und rechtsvergleichend. Im Forschungsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft zu den Folgen der hohen Zuwanderungszahlen (The Challenges of Migration, Integration und Exclusion) hat er mit einer politikwissenschaftlich arbeitenden Kollegin den Abschlussbericht verfasst. Constantin Hruschka hat 2022 den ersten deutschsprachigen Kommentar zur Genfer Flüchtlingskonvention GFK herausgegeben und maßgeblich mitverfasst, der einen starken Fokus auf die rechtsvergleichende Perspektive im deutschsprachigen Raum (Deutschland/Österreich/Schweiz) legt.
Im juristischen Bereich ist Hruschka insbesondere auf Fragen der Verteilung von Schutzsuchenden (Dublin), das Asylrecht sowie das damit zusammenhängende Aufenthaltsrecht und die daraus abzuleitenden Rechte spezialisiert. Zu diesen Themen hat er zahlreiche juristische Publikationen verfasst. Weitere Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der legalen Migration sowie im Sozialrecht. Mit rechtlichen und praktischen Herausforderungen transnationaler Lebensformen ist er sehr gut vertraut. Daneben lehrt er seit Jahren in Grundlagen- und Masterkursen in der Schweiz und in Deutschland, wo er seit 2009 einen Lehrauftrag an der Universität Bielefeld hat.
Durch diese vielfältige und interdisziplinäre Ausrichtung wird er regelmässig von nationalen und internationalen Medien als Experte zu Migrationsfragen angefragt. Zuletzt hat er etwa zu den neuen Plänen der Bundesregierung nach dem Attentat von Solingen in verschiedenen Medien Stellung genommen.
Dr. Hruschka hat zahlreiche Gutachten und Stellungnahmen zu migrationsrechtlichen Fragen verfasst. Er ist Mitglied im Planungsteam der grössten migrationsrechtlichen Tagung in Deutschland, den Hohenheimer Tagen zum Migrationsrecht, und gehört dem Beirat der Refugee Law Clinic München an. Er verfügt national und international über ein grosses Netzwerk und ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Vereinigungen, denen gesellschaftliche Positionierung und internationaler und interdisziplinärer Austausch wichtig ist. Hruschka engagiert sich in der kritischen wissenschaftlichen Begleitung der europäischen Migrationsgesetzgebung und ist aktuell im Kontext der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems für den Europäischen Ausschuss der Regionen als Experte tätig.