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Renate Kirchhoff:

"Der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt prägt Lehre und Forschung sowie das Campusleben."

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Das besondere Profil der Evangelischen Hochschule Freiburg

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Wir qualifizieren Menschen dafür, gesellschaftliche und globale Verantwortung für mehr Gerechtigkeit wahrzunehmen.

Renate Kirchhoff

Die Evangelische Hochschule (EH) Freiburg ist eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), eine von 24 in Baden-Württemberg. Sie ist seit 1971 staatlich anerkannt und wird auch anteilig staatlich refinanziert. Ihre Studiengänge sind staatlich akkreditiert. Trägerin der Hochschule ist die Evangelische Landeskirche in Baden (EKiBa).

Die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre gemäß Artikel 5 Grundgesetz ist rechtlich und organisatorisch gewährleistet. Die Rollen, die bei staatlichen Hochschulen das Wissenschaftsministerium sowie der Hochschulrat haben, übernehmen kirchliche Gremien: Die Berufung von Professor*innen erfolgt nach der Wahl durch den Hochschulsenat durch den Oberkirchenrat. In den Berufungskommissionen entscheiden wir als Hochschule mit externen Mitgliedern selbst. Hier ist, anders als bei staatlichen Hochschulen, der Träger nicht involviert. Bei der EH Freiburg ist die Badische Landeskirche Anstellungsträger, bei staatlichen Hochschulen ist es das Land.

Die Evangelische Hochschule qualifiziert mit ihren Studiengängen für professionelle Tätigkeiten im Bereich der Sozialen Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung. Von Berliner Hochschulen wurde hierfür das Kürzel SAGE bestimmt. Dieses thematische Profil ist ein spezifisches Merkmal aller HAW in kirchlicher Trägerschaft. Für Hochschullehrende ist das besonders zentral, denn es geht weit über die bloße Themenwahl hinaus. Es geht darum, einen relevanten Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsfähigen, demokratischen und sozialstaatlich verfassten Gesellschaft zu leisten. Die Evangelische Hochschule hat dies auch in ihrem Leitbild formuliert.

Wir qualifizieren Menschen dafür, gesellschaftliche und globale Verantwortung für mehr Gerechtigkeit wahrzunehmen. Das ist seit jeher ein zentrales Instrument der evangelischen Kirche. Hierfür ist die Hochschule ein wesentlicher Akteur.

Friedensbildung ist ein Merkmal evangelischer Bildungsarbeit. Alle unsere Bachelor- und Master-Studiengänge enthalten Lehrmodule, die zu einer Kultur der Gewaltfreiheit und des Friedens beitragen. Der neue Master Friedenspädagogik / PeaceEducation und unser 2020 gegründetes Friedensinstitut, in dessen Kontext der Studiengang entwickelt worden ist, bilden ein Alleinstellungsmerkmal. Die Kombination von interdisziplinär ausgerichteter Forschung und dem Masterstudium im Bereich Friedenspädagogik ist deutschlandweit einmalig.

Der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt prägt Lehre und Forschung sowie das Campusleben.

Renate Kirchhoff

Unsere Hochschullehrenden tragen mit ihren Forschungsaktivitäten, ihrer Mitwirkung in Dach- und Fachverbänden, ihrem Transfer, ihrer Politikberatung und ihren Praxiskooperationen national und international dazu bei, dass Gesellschaften sich weiterentwickeln. Dieses gemeinsame Ziel ist die Motivation für interdisziplinäre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung innerhalb der Hochschule sowie mit hochschulischen und politischen Partner*innen im In- und Ausland.

Das SAGE-Profil steht bei uns in allen Fragen der Hochschulentwicklung im Fokus: Es wird getragen von Hochschullehrenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und den Verwaltungsmitarbeiter*innen. Hierzu gehören auch kontroverse wissenschaftliche Diskurse innerhalb der Hochschule über die Beschreibung der Realität sowie die Entwicklung sozialer und politischer Maßnahmen.

Die Studierenden der Hochschule haben unterschiedliche Religionszugehörigkeiten und Weltanschauungen. Es ist ein Markenzeichen unserer Hochschule, dass die Frage, wie die Studierenden sich selbst, die Welt und ein gutes Leben für viele Menschen konstruieren, in jedem Fall im Studium ein Thema ist. Das halten wir für fachlich geboten. Zum einen im Blick auf die künftigen Zielgruppen der Studierenden, zum anderen aber im Blick auf die Professionalität der Studierenden selbst: Sie müssen wissen, wer sie sind, um sowohl subjektorientiert als auch vielfaltssensibel beraten und begleiten sowie Bildungsprozesse inszenieren zu können.

Der Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt prägt Lehre und Forschung sowie das Campusleben. Die Vielfalt an Religionen und Weltanschauungen wird unter den Lehrenden durch die Lehrbeauftragten repräsentiert; die unbefristet angestellten Hochschullehrenden gehören alle einer Mitgliedskirche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) an.

 

Wir pflegen einen lebendigen Dialog mit allen Mitgliedern der Hochschule.

Renate Kirchhoff

Wir gestalten mit Studierenden christliche Gottesdienste, sie sind ein Element des Campuslebens. Ebenso dazu gehören Friedensgebete, die Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen beteiligen. Im sanierten Hauptgebäude der Hochschule werden wir zudem einen Raum für die religiöse Praxis haben. Für die Hochschulen in Baden-Württemberg ist es keine Pflicht, solche Räume zur Verfügung zu stellen. Uns ist es jedoch wichtig, dass Hochschulmitglieder die eigene Religiosität leben und die anderer erleben können; solche Praxis wird wiederum Anlass für Austausch und Reflexion sein.

Wir nutzen kirchliche Netzwerke, auch internationale: So kooperieren wir mit Partnerorganisationen wie Brot für die Welt, um Praxissemester vor allem im außereuropäischen Ausland zu ermöglichen. In sogenannten International Talks beziehen wir die Perspektive internationaler Partnerkirchen ein, darunter auch die von Friedenskirchen. Die Zusammenarbeit mit Caritas International ermöglicht uns, wissenschaftliche Begleitforschung zu entwicklungspolitischen Projekten durchzuführen.

Wir pflegen einen lebendigen Dialog mit allen Mitgliedern der Hochschule. Professor*innen schätzen die große Kollegialität untereinander: Insbesondere in ihrer Anfangsphase an der Hochschule bieten wir Unterstützung bei der Einarbeitung in Lehre und Forschung an einer HAW. Unser professorales Mentorat führt in Fragen der Organisationskultur ein. Wir verstehen das alltägliche Leben und Arbeiten aller Hochschulmitglieder – der Studierenden, der Verwaltungsangestellten und der Lehrenden – als Ort der Verantwortungsübernahme: ganz im Sinne des Bildungsverständnisses der evangelischen Kirche.