Forschung am Friedensinstitut

Transferprojekt „Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit“

Mitte Oktober 2023 startete das einjährige Transferprojekt „Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit: Konfliktbearbeitung und Bildungsarbeit im Kontext der Klimakrise“ am Friedensinstitut Freiburg. Das Projekt befasst sich mit den gesellschaftspolitischen Konfliktrisiken und -dynamiken des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung der globalen Nord-Süd-Beziehungen. Gefördert wird es von der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg im Rahmen der Förderlinie bwirkt! aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Ziel des Projekts ist die Bearbeitung von Konflikten im Kontext der Klimakrise und Nachhaltigkeit anhand konkreter Fallbeispiele der Teilnehmenden. Des weiteren sollen Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Friedensarbeit entwickelt werden.

Die Klimakrise und damit verbundene Umweltveränderungen sind eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Eine solidarische Bewältigung der Krise wird aufgrund von Flucht, Vertreibung und Verteilungskonflikten in Folge von Wetterextremen und Versorgungsproblemen notwendig. Dies betrifft auch das Feld der Friedensarbeit und der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Denn die Klimakrise legt die hierarchischen Nord-Süd-Beziehungen offen: Länder des Globalen Südens sind stärker von den Auswirkungen der Klimaveränderungen und Ressourcenausbeutung betroffen als Länder des Globalen Nordens, die die Hauptverursacher von Emissionen sind.

Für eine solidarische Bewältigung der Krise ist es unerlässlich, die Verflechtung der Themenfelder Klima, Entwicklung, Frieden und Konflikt zusammenzudenken, Machthierarchien offen zu legen und gemeinsam nachhaltig zu bearbeiten.

Das Projekt widmet sich den verschärfenden Konfliktrisiken und -dynamiken des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung der globalen Nord-Süd-Beziehungen auf zwei Ebenen. Wie können gesellschaftspolitische Konflikte, die im Kontext der Klimakrise und Klimaanpassungsmaßnahmen entstehen, transformativ bearbeitet werden? Und wie gelingt eine zeitgemäße, nachhaltige und auf gleichwertige Beziehungen orientierte Friedensarbeit, die diese Konfliktdynamiken berücksichtigt?

In vier Tages-Workshops kommen Akteur*innen aus den Handlungs- und Tätigkeitsfeldern Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie der Friedens- und Entwicklungszusammenarbeit aus Baden-Württemberg zusammen. Sie sollen durch externe Wissens- und Methodenimpulse sowie einen interpersonellen und institutionenübergreifenden Erfahrungsaustausch bei der Bearbeitung von Konflikten im Kontext der Klimakrise unterstützt werden. Die Anerkennung und Einbeziehung von Konzepten aus dem Globalen Süden soll zu einem Abbau von Ungleichheitsstrukturen beitragen.

Auf Basis der Projektergebnisse werden gemeinsam Empfehlungen ausgearbeitet, die auch von Multiplikator*innen angewendet werden können. In einer frei zugänglichen praxisorientierten Publikation werden die Projektergebnisse – die Wissen, Handlungsperspektiven und Bearbeitungsmethoden umfassen – zusammengestellt. Vorgestellt wird die Publikation in einer Abschlussveranstaltung im Oktober 2024.

Projektdaten

  • Projekttitel: Transferprojekt „Entwicklung-Frieden-Nachhaltigkeit: Konfliktbearbeitung und Bildungsarbeit im Kontext der Klimakrise“
  • Laufzeit: 10/2023 – 10/2024
  • Kontakt: Projektleitung Melanie Hussak
  • Drittmittel: 19.141,60 Euro