Studierende der Sozialen Arbeit diskutieren gemeinsam mit Vertreter*innen aus Kommunalpolitik, Pflegepraxis und Zivilgesellschaft, wie sich die Lebens-, Arbeits- und Versorgungssituationen in Freiburger Pflegehaushalten verbessern lassen. Die Veranstaltung moderiert der Gerontologe und Rechtswissenschaftler Prof. Dr. habil. Thomas Klie. Auch das Publikum ist herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.
In deutschen Privathaushalten arbeiten derzeit vermutlich mehr als 300.000 Menschen – zumeist Frauen – aus Osteuropa als Pflege- und Haushaltshilfen. Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) schätzt eine illegale Beschäftigungsquote von 90%. Die Dunkelziffer ist hoch. Die Notwendigkeit pflegerischer und alltagsbegleitender Unterstützung im Alltag, schlechte Erfahrungen mit sozialstaatlichen Unterstützungsangeboten und die weitreichende Verfügbarkeit von Arbeitskräften aus Osteuropa lassen deren Einsatz in Zeiten von Personal und Zeitnot als legitim erscheinen.
Oft sind die Pflege und Betreuung leistenden Frauen rund um die Uhr in die Versorgung der ihnen Anvertrauten involviert, genießen nur selten arbeitsrechtlichen Schutz oder haben Anspruch auf sozialstaatliche Leistungen. Zugleich kann die fachlich qualifizierte Versorgung auf Pflege und Betreuung angewiesener Personen bezweifelt werden. Besonders, da betreffende Haushalte oft schwer oder gar nicht von außen zugänglich sind.
Grund genug, darüber zu sprechen!
Podiumsdiskussion
9. Juli 2019. 17:00 – 18:30 Uhr
Evangelische Hochschule Freiburg, Foyer im Altbau, EG
Die Podiumsdiskussion ist öffentlich; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Einlass ist ab 16:45 Uhr.
Kontakt
Prof. Dr. habil. Thomas Klie, klie@eh-freiburg.de
Florian Wernicke, wernicke@eh-freiburg.de
AGP Sozialforschung & Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze)
Bugginger Straße 38, 79114 Freiburg
Mehr Info zum Thema
Unsichtbare Frauen
Was sagen die Listen der Freiburger Kommunalwahl zu osteuropäischen Pflege- und Haushaltshilfen? Mit dieser Frage hat sich vor den Kommunalwahlen in Freiburg im Mai 2019 eine Projektgruppe von Studierenden der Sozialen Arbeit befasst. Die Gruppe hat die antretenden 18 Listen um ihre Positionierung zu dem Thema gebeten.
Der Großteil der Pflege in Deutschland wird in Privathaushalten geleistet, so auch in Freiburg. Dabei werden auch Frauen aus Osteuropa beschäftigt. Trotz der zumeist illegalen Anstellungsverhältnisse, ermöglichen sie oft erst eine häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen. Betroffene arbeiten unter intransparenten Bedingungen, genießen kaum arbeitsrechtlichen Schutz und sind oft über Monate von ihren Familien getrennt. „Grund zur Diskussion“, so die Leiter der Studierendengruppe Prof. Dr. habil. Thomas Klie und Florian Wernicke. mehr …
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