Friedensbildung und Friedenspädagogik sind methodisch vielfältig und beziehen die Kreativität unterschiedlicher Zielgruppen ein. „Ob beim Sport, in der Musik oder Kunst – überall gibt es Anknüpfungspunkte für eine Verständigung auch ohne Worte, gerade unter jungen Leuten“, sagt Karen Hinrichs, Geschäftsführende Direktorin des Friedensinstituts. Verständigung durch gemeinsames Musizieren erfährt das Musikerehepaar Ulrike und Thomas Vogt seit Jahren im Jugendmusik-Ensemble MIR.
Das Besondere: Einige Jugendliche sind in der russischen Stadt Twer zu Hause, die anderen im Freiburger Raum. Das Ehepaar Vogt hat sich die Erfolgsgeschichte des Deutsch-Französischen Jugendwerkes zum Vorbild genommen, das nach dem 2. Weltkrieg zur Völkerverständigung zwischen ehemaligen Feinden beigetragen hat. Im Rahmen der Reihe Friedenpolitische Hochschulgespräche, bei denen zivilgesellschaftliche Perspektiven im Fokus stehen, werden Ulrike und Thomas Vogt ihr friedenspädagogisches Konzept des Jugendmusikensembles vorstellen und mit den Teilnehmenden ins Gespräch kommen. Fragen sind zum Beispiel: Wie geht die Arbeit weiter nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine? Wie denken die Jugendlichen darüber? Inwiefern kann diese Initiative einen Beitrag dazu leisten, dass es nach einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen wieder zu Kontakten zwischen zivilgesellschaftlichen Gruppen in Deutschland und Russland kommen kann? In Videoaufnahmen werden Ausschnitte aus den Konzerten und Proben des Jugendmusikensembles gezeigt, die die Freude der Jugendlichen am gemeinsamen Musizieren erlebbar machen.
Auszeichnung mit Friedenspreis
Das deutsch-russische Jugendprojekt „Musik für den Frieden“ wurde 2022 mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet. Die Musikerin Ulrike Vogt und der Musikpädagoge Thomas Vogt aus Müllheim (Baden) haben gemeinsam das Projekt ins Leben gerufen. Sie stellen es am 11. Oktober 2022 im Rahmen der Friedenspolitischen Hochschulgespräche in Freiburg vor. Die Jugendlichen werden in Filmausschnitten zu hören sein.
Die Friedenspreis-Jury würdigt, nach eigener Darstellung, „den wichtigen zivilgesellschaftlichen Beitrag dieses Projektes zu den Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, gerade in Zeiten, in denen diese Beziehungen auf der offiziellen Ebene der Politik geprägt sind durch erhebliche Konflikte sowie zunehmendes gegenseitiges Unverständnis“.
MIR – Eine Initiative von deutschen und russischen Jugendlichen
„Musik ist eine Sprache, die jeder versteht.
Musik setzt sich über Grenzen hinweg.
Musik lebt in unseren Herzen.“
(Laura, 15 Jahre)
Das haben die jungen Musikerinnen und Musiker des Ensemble MIR (Music for International Relations) und ihr russischer Partner, das Jugendtheater „Premier“ in Twer, oft erfahren. Bereits 2019 haben sie sich zu einem Austausch getroffen und in Russland und auch Deutschland Konzerte gegeben. Inzwischen versuchen die Musiker*innen online miteinander in musikalischem Kontakt zu bleiben.
Veranstalter
Friedensinstitut Freiburg
Termin/Ort
11.10.2022, 18 – 20 Uhr
Evangelische HochschuleFreiburg, Gebäude B, Großer Hörsaal
Anmeldung/Gebühren
Keine Anmeldung erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Anfahrt/Campusplan
www.eh-freiburg.de/anfahrt-und-lageplan-campus/
Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe
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