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Dorothea Bergler, MA Sozialmanagement

Was macht eigentlich…

Dorothea Bergler

… ist seit Juni 2015 mit dem Aufbau des Fundraising an der Universität Bern in der Schweiz beauftragt. Die Sozialmanagerin und Fundraiserin ist mit dem deutschen und Schweizer NGO-Markt bestens vertraut.

Sie war unter anderem tätig für Caritas International, als freiberufliche Beraterin und als Leiterin Kommunikation der Schweizerischen Flüchtlingshilfe.

An der EH Freiburg hat sie 2009 den Master Sozialmanagement absolviert.

5 Fragen der Hochschule an Dorothea Bergler

  1. Was hat Sie dazu bewogen, ein Studium an der EH Freiburg anzutreten?

    Lebenslanges Lernen ist mir wichtig. Ich habe das Masterstudium Sozialmanagement aus mehreren Gründen absolviert. Erstens wollte ich mein Managementwissen und meine Kompetenzen erweitern, zweitens wollte ich im Zuge der Bologna-Reformen einen höherwertigeren Abschluss. Schon in den 1990er Jahren wollte ich eine Kombination aus Sozialarbeit und Betriebswirtschaft studieren, leider gab es das damals noch nicht.Gerne übersetze ich Soziale Arbeit in eine öffentlich verständliche Sprache, zeige ihre Notwendigkeit und ihre Wirkung auf und werbe um Spenden. In meinem Umfeld arbeite ich mit Betriebswirten, Juristen, Journalisten und Spezialisten ihrer Fachgebiete zusammen. Ohne betriebswirtschaftliches Grundwissen, Interesse an Politik, aber auch an Forschung weit über mein eigenes Gebiet hinaus, könnte ich nicht bestehen.Mit dem Alter werde ich trotz aller Fort- und Weiterbildungen immer demütiger was mein Wissen, Erfahrung und eigene Fertigkeiten betrifft. Im Alltag kommen mit jeder neuen Aufgabe neue Anforderungen dazu. Die nächste Weiterbildung ist schon fast geplant.

  2. Wenn ich an die Evangelische Hochschule Freiburg denke, denke ich sofort an …

    Die Raumsituation. Das alte Gebäude spiegelte den chronischen Finanzmangel wider. Es wäre eine Bereicherung für eine sozialwissenschaftliche Hochschule, wenn angehende Architekten und Designer mit Sozialarbeitern an einer Gestaltung dieses Sozialraums arbeiten würden. Denn eine kostengünstige, ästhetisch ansprechende Möblierung, Bebilderung und Ausgestaltung von Räumen betrifft nicht nur ihre Ausbildungsstätte, sondern später auch von Sozialmanagern geleitete Beratungsstellen, Treffpunkte, Pflegeheime oder Unterkünfte für Asylbewerber. Ansprechend gestaltete Sozial- und Lebensräume drücken Wertschätzung aus. In der Regel eine Währung, die für Zielgruppen der Sozialen Arbeit Mangelware bleibt.

    (Anm. d. Red.: Im Oktober 2014 wurde der Erweiterungsbau der Hochschule auf dem Campus eröffnet. Damit wurde nicht nur die „Platznot“ gelöst, sondern eine attraktive Architektur realisiert.)

  3. Was war für Sie in dieser Zeit ein unvergessliches Erlebnis?

    Wir angehenden Sozialmanager haben selbst ein Wochenendseminar „Tiergestützte Pädagogik in der Führung“ organisiert, mit Kamelen durch den Hochschwarzwald. Unvergesslich bleibt mir die Sanftmut und Störrigkeit der ewig gefrässigen Kamele, die durchaus nur schwer zu motivieren und zu führen waren.Obwohl die Hochschule keinen tieferen Zusammenhang zwischen Führungsaufgaben und Führen von Kamelen gesehen hatte, bin ich überzeugt, dass wir unsere Leadership-Fertigkeiten mit diesen Höckertieren verfeinert hatten.

  4. Welcher Hochschullehrer/welche Hochschullehrerin hat Sie beeinflusst, beziehungsweise welches Studienangebot hat sie besonders beeindruckt?

    Günter Rausch als damaliger Studiengangsteilnehmer hat mich immer beeinflusst, weil er anders gedacht hat als ich. Obwohl er zutiefst solidarischen, klassischen Sozialarbeitsthemen zugewandt war, hat er sich einer ökonomisch orientierten Strategie und Managementlehre verpflichtet. Immer wieder half er mir blinde Flecken zu entdecken, insbesondere im Bereich Unternehmenskultur, aber auch über gesellschaftliche Solidarität. Bis heute gibt er sich mit purer Verwaltung nicht zufrieden, das rebellische gefällt mir.

  5. Welchen Tipp haben Sie für heutige Studierende?

    Egal ob Bachelor- oder Master-Studierende, ein Studium ist nicht nur da, um Wissen und ECTS-Punkte zu sammeln, sondern dient auch der Lebenserfahrung und der Persönlichkeitsentwicklung. Manchmal wünschte ich mir, dass Studierende auch stärker ihrem eigenen Denken vertrauen.

 

im Juli 2015

Wir verändern Gesellschaft