Karlsruhe, 31.08.2022. Die letzte Weltversammlung fand vor neun Jahren statt, die Arbeit in der Zwischenzeit wird dokumentiert mit „Towards an ecumenical theology of companionship“. Unter den Kategorien Truth and Trauma, Land and Displacement, Gender Justice, Racism, Intersectionality wird eine recherchebasierte Theologie präsentiert, die sich selbst als „towards“ versteht, als in Entwicklung begriffen.
Die postkoloniale Lektüre verfährt sprachkritisch, was die Bildung und Wiederholung von Kategorien angeht. Sie ist aber vor allem dahingehend interessant, weil sie das im ökumenischen Sprachgebrauch reichlich präsente „Pilgern“, welches ebenso identifikatorisch wie ausgrenzend wirken kann, in eine Bewegung des Miteinanders überführt. So ist es eine glückliche Wendung, dass mit dem Begriff „Companionship“ das Teilen einer Mahlzeit in den Vordergrund rückt, wie Fernando Enns während der Präsentation in der networking zone verdeutlicht. In der deutschen Sprache wird „begleiten“ auch eine gewisse Aufdringlichkeit nicht los.
Die Gelassenheit des Teilens von etwas und die Zurückhaltung gegenüber der Asymmetrie des FÜR wirft für gängige Formen der Theologien selbstkritische Fragen auf – was ihre Arbeitsweise, aber auch ihre Begriffsbildung angeht.
Material kann hier abgerufen werden: https://tinyurl.com/maxfdehd