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Studium der Kindheitspädagogik ist etabliert

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© Bildagentur PantherMedia / ArturVerkhovetskiy

Kindheitspädagogische Studiengänge wurden erstmals im Jahr 2004 akkreditiert. Die Evangelische Hochschule Freiburg gehört zu den ersten Anbietern solcher Studiengänge; inzwischen gibt es bundesweit 51 Bachelor-Studiengänge in der Kindheitspädagogik mit unterschiedlichen Profilen. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Dörte Weltzien: „Heute sind die kindheitspädagogischen Studiengänge als einschlägige, akademische Ausbildung für das Handlungsfeld von Kindertageseinrichtungen und angrenzende Bereiche in Baden-Württemberg etabliert“. Wer in Baden-Württemberg studiert hat, bleibt auch danach meist im Land.

Mit einer Befragung unter Bachelor-Absolvent*innen im Sommer 2018 hat das Hochschulnetzwerk „Bildung und Erziehung in der Kindheit in Baden-Württemberg“ – eine Initiative von Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff von der EH Freiburg – die Berufsperspektiven von Kindheitspädagog*innen untersucht. Für die Absolvent*innen gibt es zunehmend berufliche Aufstiegsperspektiven sowohl in Leitungs- und Führungspositionen, in der Lehrtätigkeit an Fachschulen und auch in der Wissenschaft.

Befragt wurden Absolvent*innen seit dem ersten Abschlussjahrgang 2009 bis zum Abschlussjahrgang Juli 2018. 94,9 Prozent der Befragten gingen nach Studienabschluss einer Berufstätigkeit nach; 29,5 Prozent gaben zum Zeitpunkt der Befragung bereits eine zweite berufliche Tätigkeit und 8,4 Prozent eine dritte berufliche Tätigkeit. Unabhängig davon, ob es die erste, zweite oder dritte Stelle nach Abschluss des Studiums war, waren jeweils die meisten Absolvent*innen direkt im Bereich von Kindertageseinrichtungen tätig. Unmittelbar nach dem Studium waren 80 Prozent der BA-Absolvent*innen in einer Kindertageseinrichtung tätig, teilweise bereits als Leitung. Wurde die zweite oder dritte berufliche Tätigkeit angegeben, waren es jeweils noch rund 60 Prozent. Der Anteil derjenigen, die Leitungstätigkeiten im Bereich von Kindertageseinrichtungen ausübten, stieg mit dem beruflichen Wechsel auf über 20 Prozent der Absolvent*innen deutlich an.

Durch die unterschiedlichen beruflichen Karrierewege eröffnen sich grundsätzlich bessere Verdienstmöglichkeiten. Viele Kindheitspädagog*innen sind jedoch nach wie vor nicht zufrieden mit ihrer Bezahlung, die sich in der Berufseinstiegsphase oft an der tariflichen Eingruppierung für Erzieher*innen orientiert. Sie wünschen sich auch einen größeren Bekanntheitsgrad der kindheitspädagogischen Studiengänge in der Praxis, verbunden mit einer Wertschätzung ihrer einschlägigen Qualifikation auf Hochschulniveau.

Kindheitspädagog*innen sind flexible und engagierte Fachkräfte mit hohen Ansprüchen. Für 70,9 Prozent der Befragten war der Bachelorstudiengang der Kindheitspädagogik die erste Wahl. Der weitaus größte Teil der Absolvent*innen bleibt in Baden-Württemberg. In der Phase des Berufseinstiegs (erste Tätigkeit nach dem Bachelor) waren 85,4 Prozent  in Baden-Württemberg tätig. Auch nach mehreren Berufswechseln oder einer Weiterqualifizierung (z.B. Masterabschluss) blieben deutlich über 80 Prozent der Absolvent*innen im Land.

Von den BA-Absolvent*innen würden 88,5 Prozent das Studium weiterempfehlen; bei den Master-Absolvent*innen waren es sogar 89,1 Prozent.

Weltzien: „Angesichts des hohen Fachkräftemangels in der Kindheitspädagogik wäre es wünschenswert, die kindheitspädagogischen Studiengänge zu verstetigen und weiter auszubauen, um das Feld auch zukünftig weiter durch akademisch ausgebildete und einschlägig qualifizierte pädagogische Fachkräfte zu stärken“.

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Absolvent*innenbefragung Kindheitspädagogik - Kurzfassung - Dezember 2018

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