Dr. Christine Bruker ist mit dem Wissenschaftspreis 2019 des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) ausgezeichnet worden. Die prämierte Dissertation setzt sich mit der Situation von Familien auseinander, die ein auf den Tod erkranktes Kind haben.
In Anwesenheit von mehr als einhundert Gästen aus Politik und Gesundheitswesen, von Verbänden und aus der Hospiz- und Palliativarbeit haben der DHPV und seine Stiftung Ende Januar 2019 die DHPV-Ehrenpreise an Personen vergeben, die die Hospizidee durch ihr Engagement und ihre Arbeit bereichern und voranbringen.
Bruker, wissenschaftliche Geschäftsführerin von AGP Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg, erhält den Wissenschaftspreis 2019 für ihre Dissertation „Sorge für Kinder, die sterben müssen. Über lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Familien. Annäherung an ihre Versorgungswirklichkeit und die Bedeutung von Kinderhospizen“.
Prof. Andreas Heller, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV, würdigte in seiner Laudatio die Arbeit als sehr beeindruckendes und berührendes Werk. Er hob die hohe sozialwissenschaftliche Kompetenz hervor, mit der die Autorin bis in die „Banalitäten“ des Alltags betroffener Familien hineinblickt. Christine Bruker habe deutlich gemacht, dass Kinder nicht nur Empfänger von Hilfe seien, sondern Sorgende ihres eigenen Lebens. In ihrer Arbeit lasse sie keinen Zweifel am so wichtigen Beitrag von Kinderhospizen, betone aber auch, dass deren wertvolle Arbeit manchmal durch Konkurrenz- und Wettbewerbsdenken beeinträchtigt werde. Heller bewertete die Arbeit als geeignet, die Selbstreflexion zu erhöhen und legte sie allen Kolleg*innen der Kinderhospizarbeit ans Herz. Die Dissertation erscheint, unterstützt durch einen Druckkostenzuschuss des DHPV, im Frühjahr 2019.
Der DHPV ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik vertritt er über 1.200 hospizlich-palliative Dienste und Einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren. Die DHPV-Ehrenpreise werden seit 2001 verliehen.