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Positionen verteidigen: eine Frage des Trainings

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Bachelorabschlussfeier Juli 2019; Foto: Jannis Muser

Knapp 90 Studierende haben das Sommersemester 2019 mit ihrem Bachelorabschluss erfolgreich beendet. 66 Absolvent*innen haben Soziale Arbeit studiert, 23 Pädagogik der Kindheit. Zweimal pro Jahr, jeweils im Februar und Juli, werden die Bachelorstudierenden feierlich verabschiedet. Im nächsten Abschlussjahrgang des Wintersemesters 2019/20 werden wieder Absolvierende der Religionspädagogik / Gemeindediakonie dabei sein.

Die Studierendenrede, die Moderation und ebenso die Musik durch den Hochschul-Chor wurden von Student*innen aller Bachelor-Studiengänge gestaltet.

„Ich bin überzeugt, dass Ihre Anfangsmotive der Studienwahl sich verändert haben“, sagte Rektorin Prof. Dr. Renate Kirchhoff im Rahmen ihrer Begrüßungsrede. „Und das ist auch gut so“, führte sie weiter aus: „Denn die erworbenen Kompetenzen bieten Ihnen größere Handlungsspielräume und eine fachliche, differenzierende Perspektive auf die Menschen, mit denen Sie es zu tun haben und auf die Rahmenbedingungen, unter denen diese Menschen leben und Sie selbst als Fachkräfte handeln.“

Kirchhoff betonte, dass die Hochschule den Anspruch habe, ihren Studierenden einen Kompetenzerwerb zu ermöglichen, der sie befähige zu unterscheiden zwischen Analyseinstrumenten und normativen Strategien zur Deutung von Wirklichkeit.

„Wir brauchen allerdings beides. Wie brauchen Sie, die Sie beides können! Von Ihnen, die Sie einen sozialen Beruf ergreifen, mit Menschen arbeiten und politische Systeme mitgestalten, wird zudem erwartet, dass Sie sich positionieren. Politisch, sozial und persönlich. Und ich finde: zu Recht. Sie haben gelernt, Ihre Positionen – fachliche, die immer auch politisch sind – zu begründen, und vor allem gegenüber Menschen, die nicht schon auf Ihrer Seite stehen. Solche Positionen zur Disposition zu stellen, sie dann zu differenzieren oder auch beizubehalten ist sicher auch eine Frage des Trainings. Und diesem Training gehen Sie nun entgegen: egal, ob Sie nun in die Fachpraxis gehen oder einen unserer forschungsorientierten Master studieren werden“, so Kirchhoff.

Bezugnehmend auf Hannah Arendts Position „Niemand hat das Recht zu gehorchen“, motivierte Sie die Studierenden dazu, ihre eigene Haltung zu entwickeln: „niemand hat das Recht, zu tun, was normal und eingefahren ist; was wir schon immer gemacht haben; was die aktuelle rechtliche Lage vorzugeben scheint und was von uns – von denjenigen, die Handlungsspielraum haben – möglichst wenig abverlangt.“

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