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Interessen von Senior*innen kommen oft zu kurz

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Im Auftrag des Landesseniorenrates Baden-Württemberg hat das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung alle Kreis- und Ortsseniorenvertretungen und -räte in Baden-Württemberg befragt. Die Ergebnisse dieser umfassenden und mit gutem Rücklauf ausgestatteten Befragungen wurden am 4. April 2023 in Stuttgart dem Landesseniorenrat vorgestellt. Gefragt wurden die Beiräte insbesondere zur Struktur und ihrer Handlungsfähigkeit in den Kommunen vor Ort: nach der Art der Organisation, Anzahl der Mitglieder und des Vorstandes, verfügbaren Ressourcen finanzieller und personeller Art sowie den Aufgaben und Angeboten der Beiräte.

Kommunale Seniorenvertretungen sind ein fester Bestandteil kommunaler Strukturen in Baden-Württemberg. Sie haben, so Prof. Dr. habil. Thomas Klie, Leiter des zze, „eine wichtige advokatorische Funktion“.  Die Belange älterer Menschen werden aus Sicht der Seniorenvertretung von den Kommunalparlamenten jedoch nicht ausreichend wahrgenommen. In anderen Bundesländern, zum Beispiel in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, sind sie gesetzlich geregelt – in Baden-Württemberg jedoch nicht.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass sich die migrantische Bevölkerung in Seniorenvertretungen nicht repräsentiert sieht. Des weiteren wird es trotz der größer werdenden Anzahl älterer Menschen immer schwieriger, ältere Mitbürger*innen für Aufgaben in Seniorenvertretungen zu gewinnen.

Landesweit betrachtet, übernimmt der Landesseniorenrat insbesondere für die Kreisseniorenvertretung und -räte eine wichtige Unterstützungsfunktion. Finanzielle Unterstützung gibt es jedoch für Kreis- und insbesondere Ortsseniorenräte kaum. Ein Mindeststandard für technische und räumliche Ausstattung von Seniorenvertretungen ist nicht erkennbar.

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