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Engagement von Migrant*innen braucht mehr Respekt

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„Migrantenselbstorganisationen (MSO) müssen stärker in die örtlichen politischen Strukturen einbezogen werden“, fasste Prof. Dr. habil. Thomas Klie die Diskussionen zu MSO im Rahmen eines Workshops in Essen zusammen. Sie sind als wichtige Ansprech- und Kooperationspartner sowie Interessenvertretungen in integrationspolitischen Belangen und weiteren Politikbereichen anerkannt.

„Die“ MSO gibt es allerdings nicht: Die Landschaft der MSO ist sehr vielfältig, sie verfügen über sehr unterschiedliche Ressourcenausstattungen und profitieren nicht alle von Fördermaßnahmen und politischer Aufmerksamkeit.

Im Engagement sind Personen mit Migrationshintergrund (MH) im Vergleich zu Personen ohne MH weniger engagiert und in den klassischen zivilgesellschaftlichen Bereichen und Institutionen der Mehrheitsgesellschaft, zum Beispiel der freiwilligen Feuerwehr, unterrepräsentiert.  Ursachen hierfür liegen in sozioökonomischen, migrationsspezifischen und kulturellen Faktoren, in Diskriminierungserfahrungen, einer ungenügenden Bereitschaft für eine interkulturelle Öffnung, mangelhaften Informationsangeboten und Zielgruppenorientierungen (nicht-migrantischer Organisationen). „Das vielfältige Engagement von Personen mit Migrationshintergrund muss differenziert in seiner ganzen Breite wahrgenommen und gewürdigt, respektiert und einbezogen werden. Die (Engagement-)Politik sollte gezielt prointegrative Formen fördern“, so Thomas Klie.

Der Zweite Engagementbericht hat sich dem Thema MSO in besonderer Weise gewidmet und hinsichtlich des Engagements von Personen mit Migrations- und Fluchthintergrund zahlreiche Empfehlungen formuliert. Auf Basis der mit ihm vorgelegten Analysen und unter Berücksichtigung aktueller Dynamiken wurde im Rahmen eines Workshops mit rund 100 Teilnehmer*innen die Bedeutung der MSO als zivilgesellschaftliche Akteure mit einem besonderen Schwerpunkt auf deren Einbezug in politische Fördermaßnahmen fokussiert. Zu einem intensiven Austausch kam Vertreter*innen aus Politik, Fachpraxis und Wissenschaft in Essen zusammen.

Organisiert und durchgeführt wurde der Workshop vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) unter Leitung von Prof. Dr. habil. Thomas Klie in Kooperation mit der Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI) mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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