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Geist und Frieden bei Papst Franziskus. Brisante politische Implikationen sichtbar machen

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16.10.2024 
Evangelische Hochschule Freiburg

Vortrag und Gespräch

Wir haben es mit einem jesuitischen Papst zu tun, der einen unerwartet eigenwilligen, stark umstrittenen, in den Augen der Habenichtse dieser Erde aber seltsam strahlenden Kurs zieht. Er fordert „eine arme Kirche für die Armen“, die doch noch immer auch ganz und gar „mater et magistra“ für den ganzen Erdball zu sein beansprucht. Zugleich erkennt er Krieg ein für allemal umstandslos als Niederlage für die Menschheit an, hat sein Herz bei den authentischen sozialen Bewegungen überall in den Hinterhöfen dieser Welt und das Evangelium und die Armen und gegenwärtig „Ärmsten der Armen“ (die Öko­systeme) noch mehr im Blick als die Reinhaltung der über­lieferten Lehre. Er ist ein alter weiser Mann, der sich angesichts „eines dritten Weltkriegs auf Raten“ vor undiplomatisch harter Sprache nicht länger scheut, vor allem aber dazu antritt, sich im Heilsdienst nicht länger hinter Kirchenmauern zu verstecken und in für Außenstehende schnell verpuffenden Rechtgläubigkeitsdiskursen zu verstricken, sondern im weltsynodalen Wagnis auf den Geist Gottes und das ergebnisoffene Miteinander zu hören und durch das ganz neutestamentliche Hinaus­gehen an die Ränder der menschlichen Existenz nachhaltig „verbeulen“ zu lassen. Dabei bleibt stets klar: Vom Gesichtspunkt der Evan­gelisierung aus nützen weder mystische Angebote ohne ein starkes soziales und missionarisches Engage­ment noch soziales oder pastorales Reden und Handeln ohne eine Spiritualität, die das Herz verwandelt. (Evangelii Gaudium Nr. 262) Bleibt die Frage: Wie findet all das zusammen? Und wie und zu was kann es uns heute und hier anstiften?

Zur Person

Lic. Theol. Peter Schönhöffer M.A. hat in Freiburg, Wien und Münster katholische Theologie studiert und seine Studien mit einem Lizentiat in Theologie der Spiritiualität abgeschlossen. Er engagiert sich in verschiedenen Feldern der katholischen Friedensbewegung pax christi sowie im Aufbau von attac Deutschland. 2014 brachte er maßgeblich die ökumenische Versammlung in Mainz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung auf den Weg. 2022 initierte er mit dem „casa comun“ in Karlsruhe einen weiteren Kristallisationspunkt. Als Beirat der Stiftung Ökumene und Vorstand von Kairos Europa liegen ihm die geistliche Vertiefung und die politischen Konsequenzen gleichermaßen am Herzen.

Veranstalter

Friedensinstitut Freiburg der Evangelischen Hochschule Freiburg

Veranstaltungsort

Evangelische Hochschule Freiburg, Gebäude A, EG, Raum A1, Anfahrt

Zielgruppe

Studierende und allgemeine Öffentlichkeit

Veranstaltungssprache

Deutsch

Gebühren

Keine

Anmeldung

nicht erforderlich

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe

s. aktuelle Veranstaltungshinweise
Reihe

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