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Geschichte

Geschichte der Hochschule

Die Initiative zur Gründung der ersten Vorgängereinrichtung der EH Freiburg ging von Freifrau Marie von Marschall zu Bieberstein aus, der Vorsitzenden des Evangelischen Frauenverbandes für Innere Mission in Baden. Am 1. Oktober 1918 wird die Schule mit 12 Schülerinnen unter dem Namen Evangelische Frauenberufsschule für kirchliche und soziale Arbeit in einer angemieteten Wohnung in der Maienstraße eröffnet. Erste Schulleiterin ist Freifrau Helene von Dungern.

1921 erhält die Schule die staatliche Anerkennung und wird in die Konferenz der Sozialen Frauenschulen Deutschlands aufgenommen. Sie ändert den Namen in Evangelisch-Soziale Frauenschule. Nach Dr. Lina Mayer-Kulenkampff übernimmt 1923 für mehr als 30 Jahre Dr. Julie Schenck die Leitung der Schule, die sie bis zu ihrem Tode 1955 wesentlich prägt. Schenck (03.04.1894 – 13.06.1955) hatte zuvor Nationalökonomie in Freiburg studiert und die Soziale Frauenschule des Badischen Frauenvereins in Karlsruhe geleitet. Mit dem Bezug des großzügigen Hauses in der Goethestr. 2 (Freiburg) wurden die Studien- und Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert. Hier konnten auch Internatszimmer für die Schülerinnen zur Verfügung gestellt werden.

1943 übernimmt die Badische Landeskirche die Trägerschaft der Schule, um sie vor dem Zugriff der Nationalsozialisten zu schützen. Anfang 1945 wird der Unterricht aus Sicherheitsgründen kurzfristig nach Konstanz ausgelagert. Nach Kriegsende wird der Unterricht wieder in dem wenig beschädigten Haus Goethestr. 2 aufgenommen, das jetzt auch das Evangelische Gemeindeamt und das Büro des Evangelischen Gemeindedienstes beherbergt.

Nach dem Tod von Julie Schenck übernimmt Pfarrer Hans Herrmann im Herbst 1955 die Leitung der jetzt in Evangelisches Seminar für Wohlfahrtspflege und Gemeindedienst umbenannten Ausbildungsstätte.

Ab 1956 werden erstmals Männer für die Ausbildung als Gemeindehelfer und Wohlfahrtspfleger zugelassen. 1957 kann das neue Gebäude an der Ecke Goethe-/Kronenstraße bezogen werden. Es bietet neben Unterrichtsräumen und Bibliothek auch einen Speisesaal, einen Andachtsraum sowie ein Wohnheim.

1968 übernimmt Pfarrer Walter Dennig das Rektorenamt, das er bis 1984 innehat. Die Schule trägt von 1968 bis 1971 den Namen „Höhere Fachschule der Evangelischen Landeskirche in Baden“, der mit Gründung der Fachhochschulen im Jahr 1971 in Fachhochschule für Sozialwesen geändert wird. Ab 1969 gibt es Pläne für einen Neubau der Fachhochschule in dem neuen Freiburger Stadtteil Weingarten (Architekt: Fritz Eberhard), 1975 kann der Neubau bezogen werden.

1984 gründen Kolleg*innen der Evangelischen Hochschule die „Kontaktstelle für praxisorientierte Forschung“, aus der 1995 der Forschungs- und Innovationsverbund an der EH Freiburge.V. (FIVE) wird.

Seit 2005 engagiert sich die Hochschule im Bereich der Promotion mit verschiedenen Doktorand*innenkolloquien und Promotionskollegs, die ohne die herausragende Forschung nicht denkbar sind.

Zum 1. Dezember 2008 ändert die Evangelische Fachhochschule ihren Namen. Sie heißt ab sofort Evangelische Hochschule Freiburg  – Staatlich anerkannte Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Die Landessynode genehmigt im April 2011 die Mittel für den Neubau der Evangelischen Hochschule (EH) Freiburg auf dem Campus-Areal. Der Erweiterungsbau wird einen großen Hörsaal, Mensa, Seminarräume und Büros enthalten. Die in den 70er Jahren gebaute Hochschule ist für rund 500 Studierende konzipiert, eingeschrieben sind 2011 aber 850 Studierende. Im Frühjahr 2013 soll der Bau mit dem Spatenstich starten.

Im September 2011 übernimmt die EH Freiburg die Prädikantenausbildung der badischen Landeskirche.

Seit 2012 heißt die Hochschule: Evangelische Hochschule Freiburg, Staatlich anerkannte Hochschule der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Zum Wintersemester 2014/15 wird der Hochschulneubau – der Kubus – auf dem aktuellen Campus in Betrieb genommen. Die Evangelische Landeskirche in Baden investiert 6,5 Mio. Euro in das Bauprojekt. Sie setzt auf die Evangelische Hochschule Freiburg als Bildungseinrichtung, die im kirchlichen Auftrag auf jede Gestalt von Bildung zielt. Mit dem Neubau des Architekten Prof. Dr. Ansgar Lamott kann die Raumkapazität der Hochschule um etwa ein Drittel erweitert werden.

2016 wird der neue Dietrich-Bonhoeffer-Platz im Stadtteil Weingarten eröffnet, auf dem sich die beiden Gebäude der Hochschule und andere Einrichtungen befinden. Das öffentlich zugängliche Areal ist Teil der Neuen Mitte Weingarten-West. An Konzept, Bau und Finanzierung des Geländes sind die Stadt Freiburg, Bund und Land durch das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“, die Evangelische Landeskirche in Baden, die Evangelische Hochschule Freiburg, der Evangelische Stadtkirchenbezirk Freiburg, der Diakonieverein Freiburg-Südwest und die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde beteiligt.

Die kalkulierten Kosten von 1,4 Millionen Euro werden eingehalten. Der Dietrich-Bonhoeffer-Platz, auf Höhe der Bugginger Str. 38 – 42 gelegen, ist ein wichtiger Baustein des Gesamtkonzeptes Neue Mitte Weingarten-West. Zwischen der Straße Binzengrün mit der Stadtbahnhaltestelle „Bugginger Str.“ über die Evangelische Hochschule hinaus in das dahinterliegende Wohnquartier wird eine attraktive und barrierefreie Verbindung hergestellt. Sie ist Teil eines einheitlichen Gesamtareals, das die einzelnen Freianlagen zwischen Hochschule, Dietrich-Bonhoeffer-Kinder-, Jugend- und Gemeindezentrum sowie Evangelischem Kinderhaus zusammenführt. Die Barrierewirkung der vormals kleinteiligen und verwinkelten Anlage zwischen Evangelischer Hochschule und Evangelischem Gemeindezentrum wird durch Öffnung, teilweise Absenkung auf das Höhenniveau der angrenzenden Grundstücke und Entfernung der hohen Betonmauern sowie Rampen aufgelöst.

Die Evangelische Landeskirche in Baden investiert weiter in den Hochschul-Campus im Stadtteil Freiburg-Weingarten. Damit das Studieren in Freiburg noch attraktiver wird, saniert und modernisiert sie ihren Altbau aus den 1970er Jahren komplett. Das Studierendenwerk Freiburg baut auf dem Hochschulcampus ein neues Wohnheim mit Kita. Dadurch entsteht bezahlbarer Wohnraum, der deutschlandweit knapp ist. Auch eine Kindertagesstätte entsteht im Wohnheim, die doppelt so viele Plätze anbietet, wie die bisherige Kita im Hochschulaltbau. Das Wohnheim in Weingarten wird 112 Plätze für Studierende anbieten.

Mit der Fertigstellung im Juni 2020 kann die Hochschule das Wohnheim nutzen, um dort ihre Büros und Seminarräume unterzubringen, während der Altbau saniert wird. Das Wohnheim trägt in dieser Bauphase wesentlich dazu bei, die sehr anspruchsvolle Aufgabe, eine Hochschule bei laufendem Betrieb umzusiedeln, zu lösen. Nach Abschluss der Sanierung und Bezug des Hochschulgebäudes im Jahr 2022 wird das Studierendenwohnheim für seine eigentliche Nutzung als Wohnheim fertig ausgebaut.

Heute betreibt die Evangelische Hochschule Freiburg Spitzenforschung zu Geschlechterfragen, Kindheitspädagogik, Zivilgesellschaft und demographischer Wandel sowie wissenschaftliche Weiterbildung. Fünf renommierte Forschungsinstitute befinden sich unter einem Dach des FIVE e.V. – mit ca. 2,2 Mio. Euro Umsatz p.a., gut 40 laufenden Forschungsprojekten und mit im Schnitt rund 40 wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, dies entspricht etwa 25 Vollzeitstellen, sowie sechs fest angestellten Verwaltungskräften und bis zu 50 studentischen Hilfskräften.

Aktuell sind – im Jahr 2020 – rund 900 Studierende an der EH Freiburg in Bachelor- und Master-Studiengängen vor allem der Sozialen Arbeit, der Kindheitspädagogik und der Religionspädagogik immatrikuliert.

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